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Einsamkeit "hat Zeug zur Volkskrankheit"

Tips Logo Online Redaktion, 17.11.2022 16:36

OÖ. Um angesichts aktuell vorherrschender Herausforderungen das Thema Einsamkeit nicht im Hintergrund verschwinden zu lassen, diskutierte der OÖ Seniorenbund am Donnerstag im Rahmen eines Seniorendialoges gemeinsam mit Experten dazu. Zudem wurde, gerade für die Weihnachtszeit, ein Programm aufgelegt, dass dagegenwirken soll.

 (Foto: fizkes/stock.adobe.com)
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Das Thema Einsamkeit habe das Zeug, zur Volkskrankheit zu werden, findet allerdings meist im Verborgenen statt, so OÖ Seniorenbund Landesobmann LH a.D. Josef Pühringer.

Senioren seien besonders betroffen: Ein Drittel der Menschen über 65 lebt in Österreich alleine, meist, weil der Ehepartner verstorben ist oder es eine Trennung gab; mit zunehmendem Alter steigt der Anteil beachtlich. Ältere Menschen seien nicht mehr so mobil, sind zwei Gründe dafür.

Zunehmend auch am Land

„Einsamkeit im Alter erleben vor allem unsere Mobilien Pflegedienste in 91 Gemeinden in Oberösterreich täglich. Sie beobachten, dass Einsamkeit früher eher im städtischen Bereich anzutreffen war, nun aber auch zunehmend am Land. Denn die Familienstrukturen haben sich geändert, größere Familienverbände an einem Ort gibt es immer seltener“, weiß auch Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ. Die Caritas versucht etwa einen Besuchsdienst für ältere Menschen oder für jene, die am Telefon plaudern möchten (www.plaudernetz.at) entgegenzuwirken.

„Muss auf politische Agenda“

„Einsamkeit muss ganz oben auf die politische Agenda und zwar im umfassenden Sinn“, fordert Seniorenbund OÖ-Obmann Pühringer. Wichtige Ansatzpunkte seien der Ausbau und die Förderung innovativer Gemeinschaftswohnanlagen, Kooperationsprojekte zwischen den Generationen, sinnvolle Mobilitätsangebote in den Regionen, Förderung des digitalen Wissens für ältere Menschen, Ausbau der Tagesbetreuungsangebote, attraktives Weiterarbeiten in der Pension und vieles mehr.

Seniorenbund mit Angeboten

Der OÖ Seniorenbund selbst hat schon vor längerer Zeit mit Maßnahmen und Aktivitäten – sowohl auf Landes- als auch auf Ortsgruppenebene – gegen die Einsamkeit begonnen und will dies weiter ausbauen. „Dazu zählen die Besuche unserer Sprengelbetreuer bei Mitgliedern, die nicht mehr am Gemeinschaftsleben teilnehmen können, Telefonaktionen, „Kontaktbörsen“, aber auch die regelmäßigen Treffen der Ortsgruppen, die vielen Sportangebote, Kulturveranstaltungen und Reisen laden dazu ein, in Gemeinschaft etwas zu erleben“, erläutert LAbg. Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes.

Weihnachtsprogramm

„Da Weihnachten die ‚gefährlichste Zeit‘ im Jahr ist, was die Einsamkeit betrifft, haben wir ein eigenes Programm rund um die Weihnachtszeit für Senioren entwickelt“, so Landesgeschäftsführer Franz Ebner. Die Aktivitäten umfassen etwa das OÖ Adventsingen im Musiktheater, der Besinnungstag „Am Weg zum Weihnachtsfest“ am 23. November im Stift Lambach, ein digitaler Adventkalender mit Geschichten, Rezepten und Gewinnmöglichkeiten, das Gesprächsangebot im Advent „Griaß di, wie geht's?“, das Format „Kennaglernt“, bei dem neue Kontakte geknüpft werden können, gemeinsames Kekse backen für die Alten- und Pflegeheime oder auch eigene Reiseangebote über Weihnachten und den Jahreswechsel.


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