Mehr Palliativmedizin im Medizinstudium gefordert
Ö. Wissen zu Palliativmedizin und Grundlagen in Hospiz und Palliative Care werden aufgrund der demografischen Entwicklung immer wichtiger.
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass im Jahr 2040 der Bedarf an professioneller End-of-life-Care im Vergleich zu heute um 40 Prozent angewachsen sein wird. “Durch deutlich mehr komplexe, chronische Erkrankungen, Hochaltrigkeit, die Fortschritte der modernen Medizin und gesellschaftliche Themen wie Einsamkeit, wird es eine gemeinsame Kraftanstrengung brauchen, um für eine gute Lebensqualität am Lebensende zu sorgen“, sagt Barbara Schwarz, Präsidentin von Hospiz Österreich.
Palliativmedizin nur „Beiwagerl“
Wer hierzulande zum Arzt ausgebildet wird, bekomme laut Hospiz Österreich während des zwölfsemestrigen Medizinstudiums an sieben von acht medizinischen Universitäten zwischen zwei und 15 Unterrichtseinheiten Palliativmedizin vermittelt. Im internationalen Vergleich bezüglich der Wissensvermittlung zur Behandlung und Begleitung sterbender Menschen im Medizinstudium sei das ernüchternd. In Deutschland wurde Palliativmedizin schon 2009 als 40-stündiges verpflichtendes Lehrfach im Medizinstudium integriert, in dem alle Studierenden eine Prüfung ablegen müssen. „Dieser Schein ist die Voraussetzung für die Zulassung zum Praktischen Jahr. Seit der Einführung ist das Interesse der Medizinstudierenden am Fach Palliativmedizin deutlich gestiegen“, berichtet Claudia Bausewein, Präsidentin der deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und Lehrstuhlinhaberin für Palliativmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München dazu.
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