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Sonnwendfeuer: Wenn Brauchtum zur Gefahr für Tiere wird

Tips Logo Mag. Claudia Greindl, 19.06.2025 09:00

OÖ. Bald lodern sie wieder überall im Land, die beliebten Sonnwend- und Petersfeuer. So schön sie auch sind, die Feuer bergen Gefahren für die Natur. Denn vielerorts wird das Brennmaterial schon längere Zeit zuvor aufgeschichtet. Viele Tiere wie zum Beispiel Igel, Erdkröte und Blindschleiche nutzen die entstehenden Reisighaufen als Unterschlupf. Einige Vögel brüten sogar in den aufgeschichteten Haufen.

Sonnwend- und Petersfeuer haben lange Tradition. Viele wissen jedoch nicht um die fatalen Folgen für Kleintiere und Vögel. (Foto: Heidi Kurz)

„In unserer ausgeräumten Landschaft sind Totholzhaufen attraktive und wichtige Lebens- und Rückzugsräume für verschiedene Tiere wie Insekten-, Reptilien- und Amphibienarten. Aber auch Vögel wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Zaunkönig sowie Säugetiere wie Igel und Mauswiesel sind hier zu finden“, erklärt Julia Kropfberger, Obfrau des Naturschutzbunds Oberösterreich.

Damit das Brauchtumsfeuer nicht zur Todesfalle für Kleintiere wird, sollten vorher einige Dinge bedacht werden: Es ist empfehlenswert, Äste und Schnittholz erst kurz vor dem Abbrennen - in einem entsprechenden Abstand zum Wald und unter Berücksichtigung der Brandschutzverordnungen - aufzuschichten. So können die Kleintiere das geplante Sonnwend- oder Petersfeuer nicht als Wohnstätte besetzen.

 Ältere Haufen erst gar nicht anrühren

Sollte der Holz- und Reisigstapel schon vor längerer Zeit angelegt worden sein und darin beispielsweise Singvögel brüten, darf er gemäß Naturschutzgesetz nicht mehr durch Abbrennen zerstört werden, da es sich dabei um Fortpflanzungs- oder Ruhestätten und Schlafplätze geschützter Tiere handelt. Diejenigen, die trotzdem nicht auf das traditionelle Feuer verzichten möchten, sollten das aufgehäufte Material am Tag des Anzündens vorher unbedingt vorsichtig umschichten. So bekommen die Tiere die Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen.

Tipp vom Naturschutzbund: Ein Stück Natur in den Garten bringen

Reisig, Schnittholz und Äste lassen sich hervorragend einsetzen, um im Garten Strukturen und dadurch wichtigen Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere zu schaffen, so der Naturschutzbund. Allein das Aufschichten eines Reisighaufens, der von Brombeeren oder Wildrosen überwuchert wird, oder ein Holzstoß in einem dichten Gebüsch aus heimischen Sträuchern wie Holunder und Weißdorn, bringen mit geringem Aufwand ein Stück Natur zurück in den Garten.


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