Die Lehre mit Matura und ihre Herausforderungen
OÖ. Lehrlinge können sich parallel zu ihrer Lehrausbildung kostenlos auf die Berufsreifeprüfung (Berufsmatura) vorbereiten. Das Angebot steht seit 2008 allen Lehrlingen zur Verfügung.
Wie jede andere Matura ermöglicht auch die Berufsreifeprüfung den Besuch weiterführender Ausbildungen an Fachhochschulen und Universitäten. Die Berufsreifeprüfung besteht aus den vier Teilprüfungen: Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache und ein Fachbereich aus dem Lehrberuf. Drei der Teilprüfungen können bereits vor der Lehrabschlussprüfung absolviert werden, die vierte nach Lehrabschluss und nach Vollendung des 19. Lebensjahres. Voraussetzung für die Zulassung zum kostenlosen Modell Lehre mit Matura ist ein gültiger Lehrvertrag und die Absolvierung eines mehrstufigen Aufnahmeverfahrens. Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung parallel zur Lehrausbildung bedeutet für Lehrlinge einen erheblichen zusätzlichen Lern- und Zeitaufwand. Gerade zu Lehrbeginn kann das leicht zu Überforderung führen, wie die bisherigen Drop-out-Raten belegen.
Späterer Einstieg
„Ein Einstieg ins Modell Lehre mit Matura erst gegen Ende des ersten Lehrjahres hat in vielen Fällen Vorteile“, erklärt die Arbeiterkammer. Es gilt aber zu beachten: Für die Anmeldung zur Lehre mit Matura ist eine Restlehrzeit von rund zwei Jahren nötig, um ausreichend Zeit für die positive Ablegung einer Teilprüfung während der Lehrzeit zu haben. Nur wenn während der Lehrzeit mindestens eine der vier Teilprüfungen positiv abgelegt wird, können nach Ende der Lehre die noch fehlenden Kurse und Prüfungen kostenlos absolviert werden.
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