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Viele junge Menschen wollen wählen gehen, fühlen sich aber nicht gehört

Tips Logo Wurzer Katharina, 17.09.2021 20:01

OÖ. Was wollen junge Menschen von der Politik? Wo sehen sie Verbesserungspotential in ihrem Bezirk und was läuft ihrer Meinung nach bereits gut? Die Tips-Jungredakteurinnen Magdalena Hronek, Marlis Schlatte und Katharina Wurzer haben in den vergangenen Wochen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gesprochen. Dabei zeigte sich, dass Klima- und Umweltschutz, ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs, leistbares Wohnen und Freizeitangebote zentrale Anliegen sind.

Was wollen junge Menschen von der Politik? Wo sehen sie Verbesserungspotential in ihrem Bezirk? Die Tips-Jungredakteurinnen haben in den vergangenen Wochen nachgefragt (Symbolbild). (Foto: MJTH/Shutterstock.com)
Was wollen junge Menschen von der Politik? Wo sehen sie Verbesserungspotential in ihrem Bezirk? Die Tips-Jungredakteurinnen haben in den vergangenen Wochen nachgefragt (Symbolbild). (Foto: MJTH/Shutterstock.com)

Die Gespräche wurden auf der Straße, bei Wanderungen mit Parteien sowie mit ehemaligen jungen Teilnehmenden von Tips-Redaktionsworkshops geführt. Häufig brachten die Gesprächspartner konkrete Verbesserungsvorschläge ein wie Catharina aus Vöcklabruck, die befürchtet, dass Politiker zu spät wirksame Maßnahmen gegen die Klimakrise setzen werden: „Handel regionalisieren, Öffis attraktivieren, auch indem man die Bahnhofsgegenden sicherer macht und zum Beispiel kleine Äcker und Gärten rund um Städte von Freiwilligen betreiben lassen. Dann würden die Nahrungsmittel nur einen kurzen Weg zurücklegen“. Weitere Vorschläge, die das Klima sowie die Umwelt schützen sollen, sind unter anderem ein Pfandsystem, Beschränkungen für Autos, ein nachhaltiger Lebensmittelhandel und mehr Grünflächen. Letztere wollen vor allem junge Menschen in großen Städten wie Linz, aber auch in kleineren wie Ried und Vöcklabruck.

Öffentlichen Verkehr am Land ausbauen

Ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs wird wiederum vor allem in ländlichen Regionen als wichtig empfunden. „Bei uns im Bezirk ist der kleine öffentliche Shuttle ein wichtiger Schritt. Da werden Gemeinden angefahren, die bisher überhaupt keine gute öffentliche Verkehrsanbindung hatten. Das ist für viele eine Erleichterung“, erzählt Philipp aus Steyregg (Bezirk Urfahr-Umgebung). Wenn es keine Anbindung gebe, sei man gezwungen, das Auto zu nutzen, ergänzen weitere Gesprächspartner. Von einem Rad ist an dieser Stelle kaum die Rede, das wird in Linz angesprochen. Heinrich, ein Mitglied der Bürgerinitiative Verkehrswende, jetzt!, möchte etwa eine ordentliche Nord-/Südverbindung für Radfahrer. „Linz soll eine Stadt der kurzen Wege sein, in der man sich gerne aufhält und nicht auf ein Auto angewiesen ist. Mit E-Auto Ladestationen am Hauptplatz werden wir das nicht schaffen. Da braucht es tiefergreifende stadtplanerische Veränderungen“. Er selbst finde die Herangehensweise der Partei Wandel interessant.

Zusammenfassung der Anliegen

Als weitere Anliegen wurden unter anderem leistbares Wohnen, konsumfreie Plätze, Ausbildungen, Freizeitangebote, Digitalisierung einschließlich stabiler Internetverbindung und Stadtentwicklung genannt. Vereinzelt wurden zudem Kinderbetreuungsangebote (von einer jungen Mutter), ein Mangel an verfügbarem Baugrund, Parkplätze, Vermüllung und der staatliche Umgang mit Flüchtlingen, insbesondere aus Afghanistan, angesprochen.

Mehrheit will wählen gehen

Die Gesprächspartner haben überwiegend entweder bereits mit Wahlkarte gewählt oder vor, spätestens am 26. September (Wahltag, Anm.) bei den Landtags-, Gemeinderats-, und Bürgermeisterwahlen noch ihre Stimme abzugeben. „Mit Sudern und Aufregen, ohne zur Wahl zu gehen, können Probleme am wenigsten gelöst werden“, sagt der 25-jährige Lukas aus Roitham am Traunfall (Bezirk Gmunden). Wählen wird als Möglichkeit gesehen, mitzubestimmen beziehungsweise Entwicklungen in den nächsten sechs Jahren zu beeinflussen. Mehrheitlich wird auch im Freundes-, und Bekanntenkreis über politische Themen wie Corona-Maßnahmen oder Klimaschutz diskutiert. Dabei kann, muss die politische Einstellung aber nicht ähnlich sein.

Gleichzeitig haben viele das Gefühl, von Politikern wenig gehört und wahrgenommen zu werden. „Daher engagiere ich mich dafür, dass Menschen wählen gehen und sich vertreten fühlen. Welche Parteien sie dann wählen, ist zweitrangig“, ist der Ansatz des 24-jährigen Johann aus Eitzing (Bezirk Ried). Er ist parlamentarischer Mitarbeiter der ÖVP. Welche Parteien in Oberösterreich bei den Landtagswahlen antreten, kann hier nachgelesen werden.

Informationen rund um das Wahlrecht beziehungsweise die Briefwahl finden sich auf der Webseite des Landes OÖ.


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