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Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander macht auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen aufmerksam

Tips Logo Nicole Dirnberger, 07.03.2022 14:24

OÖ. Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März publizieren das Frauenressort des Landes OÖ rund um Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander einen Zwischenbericht der Frauenstrategie. Christine Haberlander macht auf die noch immer herrschenden Unterschiede zwischen Mann und Frau aufmerksam. Dabei betont Haberlander, dass Frauenpolitik nicht von einem Ressort abhängig ist, sondern dass es das Engagement von allen Männern und Frauen braucht.

Landeshauptmann-Stellvertrerin Christine Haberlander und Beate Zechmeister, Leiterin des Frauenreferates des Landes OÖ, blicken auf vier Jahre Frauenstrategie zurück. Foto: Land OÖ/Vanessa Ehrengruber

„Im Jahr 2022 ist es durchaus traurig, dass es diese Unterschiede noch gibt“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Frauenreferentin Christine Haberlander. Alleine beim Einkommen betragen die Unterschiede der Jahresbruttoeinkommen rund 18 Prozent. 

Verpflichtendes Pensionssplitting

Das Gleiche ist bei der Pension der Fall. Rund 41 Prozent beträgt der Unterschied der Pensionisten in Bezug auf die mittleren Bruttojahreseinkommen. Deswegen, heißt es seitens Haberlander: „Es braucht das verpflichtende Pensionssplitting.“ Unter Pensionssplitting ist die Übertragung von Teilgutschriften bei Kindererziehung zu verstehen. Der Elternteil, der sich nicht überwiegend der Kindererziehung widmet und erwerbstätig ist, kann für die ersten sieben Jahre nach Geburt des Kindes bis zu 50 Prozent seiner Teilgutschrift auf das Pensionskonto des Elternteiles, der sich der Kindererziehung widmet und somit Kindererziehungszeiten erwirbt, übertragen lassen. Übertragung sind für maximal 14 Kalenderjahre möglich. Besonders erfreulich: Oberösterreich verzeichnet die meisten Anträge auf Pensionssplitting.

Damit dieser erfreuliche Trend weitergeht, wird Haberlander an den Bildungsminister herantreten und das Thema „Pensionssplitting“ in die Schulen bringen. Hier, so Haberlander, sollte die Bewusstseinsbildung anfangen. 

Merkbarer Anstieg bei technischen Lehrberufen

„Wir sehen, dass sich Mädchen zaghaft für technische Lehrberufe entscheiden“, sagt Haberlander und macht dabei auf den merklichen Anstieg bei Mädchen in technischen Lehrberufen aufmerksam. Aktionen wie der Girls Day machen es möglich „damit wir aufzeigen, welche Möglichkeiten es für Mädchen geben würde.“ Am beliebtesten bisher bei den Mädchen: Maschinen/Fahrzeuge/Metall. 

Betreuung muss flächendeckend sein

In den vergangenen zehn Jahren ist das Angebot für die Betreuung der unter 3-Jährigen gestiegen. Im Jahr 2020/21 sind in Oberösterreich insgesamt 8.109 Kinder im Alter unter drei Jahren in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen betreut worden. Das entspricht einer Betreuungsquote von rund 18 Prozent. Haberlander: „Es wäre ratsam, wenn wir die Betreuung von unter Dreijährigen flächendeckend haben würden.“ Und weiter: „Die Gemeinden müssen das aber betragen.“ Dabei appelliert Haberlander an die Gemeinden, Anträge für Krabbelstuben- und Kindergartenplätze zu stellen. 

Gewalt an Frauen steigt

„Gewalt hat in Oberösterreich keinen Platz“, betont Haberlander. Im Jahr 2021 gab es 2.135 Fälle von Betretungsverboten und 1.693 strafrechtlich relevante Delikte an Frauen in Oberösterreich. „Wir wissen, dass die Intensität der Gewalt zugenommen hat.“ Haberlander macht dabei auf die Frauenberatungsstellen aufmerksam: „Das ist ein Tool, welches die Frauen brauchen.“ Vor allem die Online-Beratung und die telefonische Beratung haben sich in der Pandemie-Zeit bewährt. Nähere Infos dazu: www.frauenberatung-ooe.at.

Zug, der endlich losfahren muss

Grüne Frauensprecherin Dagmar Engl zu der Frauenstrategie: „Die OÖ. Frauenstrategie ist an sich sehr gut. Wir Grüne stehen hinter jedem einzelnen Punkt. Aber die Frauenstrategie ist wie ein vollbesetzter Zug, der im Bahnhof steht und endlich losfahren muss. Bekenntnisse und Absichtserklärungen müssen auch wirken. Daher müssen diesem Leitfaden konkrete Ziele und Maßnahmen folgen, die vor allem von allen Ressorts mitgetragen werden müssen. Nur dann wandelt sich gut Gemeintes zu wirklich Gutem für die Frauen in Oberösterreich“, fordert sie.


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