Preisexplosion: Sonderprogramm für sozialen Wohnbau in OÖ
OÖ/LINZ. Der Bausektor und damit auch der soziale Wohnbau steht unter enormem Kostendruck. Wohnbau-Landesrat LH-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ), die Gemeinnützige Bauvereinigung und die Bauinnung der WKOÖ haben sich daher für 2022 auf ein Sonderprogramm geeinigt, um den sozialen Wohnbau sicherzustellen. 30 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt.
Die massiv gestiegenen Rohstoffpreise und Lieferketten-Probleme führen zu einer enorm schwierigen Planbarkeit von Bauprojekten. Angebote für Baustoffe gibt es aktuell nur tagesaktuell.
Im Jahr 2021 wurde von der oö. Wohnbaupolitik bereits gegengesteuert, um die Leistbarkeit im sozialen Wohnbau zu gewährleisten. Die Baukostenobergrenze im mehrgeschossigen Wohnbau wurde damals angehoben, ein Sonderzuschuss von 2.500 Euro für jede gefördert errichtete Mietwohnung bzw. 2.000 Euro für gefördert errichtete Eigentumswohnungen und Eigenheime beschlossen.
Zwischenzeitlich hat sich die Lage aber weiter verschärft. Landesrat Haimbuchner habe daher das Gespräch mit den Gemeinnützigen Bauvereinigungen und der Bauinnung in der WKOÖ gesucht, um gemeinsam Ansätze zu erarbeiten.
Direktzuschuss, Obergrenze nochmal angehoben
„Im intensiven Austausch haben wir uns für 2022 auf ein Sonderbauprogramm geeinigt, um sicherzustellen, dass die Teuerung nicht zulasten derer geht, die auf die Leistungen des sozialen Wohnbaus angewiesen sind“, so Haimbuchner.
Zusätzlich 30 Millionen Euro werden dafür aus dem OÖ Plan zur Verfügung gestellt, für 1.500 Wohneinheiten. Für jede Wohneinheit gibt es damit 20.000 Euro Direktzuschuss. So sollen die Baukostensteigerungen abgefedert werden, ohne Mehrbelastung für Mieter.
Außerdem wird die Baukostenobergrenze erneut angehoben, um 300 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche, verbunden mit einer späteren Absenkung des Sockelbetrags pro Wohnung. Gesamt bedeutet das eine Anhebung der Baukostenobergrenze im Vergleich zu 2020 um etwa 20 Prozent.
Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft leistet durch einen verstärkten Einsatz von Eigenmitteln ihren Beitrag.
Unterstützung auch für Bauwirtschaft
Die Maßnahmen würden nicht nur dem Bedarf im sozialen Wohnbau helfen, sondern auch die oö. Bauwirtschaft unterstützen, „immerhin hängen alleine in Oberösterreich 26.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt an der Wohnbauförderung“, so Haimbuchner, der betont, dass es sich um ein kurzfristiges Maßnahmenpaket handle und sich bei den Genossenschaften und Bauträgern für den vernünftigen Schulterschluss bedankt. Zugleich wiederholt er seine Forderung an die Bundesregierung, mit Maßnahmen gegen die generelle Teuerung einzuschreiten.
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