Trotz Corona und Ukraine-Krieg: Politisches Interesse steigt bei Jugendlichen

Nicole Dirnberger Tips Redaktion Nicole Dirnberger, 30.06.2022 15:10 Uhr

OÖ. Laut einer aktuellen Market-Studie steigt das politische Interesse bei den Jugendlichen deutlich. 58 Prozent der Befragten zwischen 15 und 25 Jahren sind demnach der Meinung, dass die Politik eine Relevanz auf das eigene Leben hat. 2014 waren es rund 40 Prozent. 37 Prozent können sich sogar ein Engagement in der Politik vorstellen. 

Das hohe Interesse sei unter anderem damit begründet, dass sich viele wohl denken „wenn ich will, dass sich etwas zum Positiven verändern soll, dann muss ich mich auch beteiligen“, erklärt sich Landtagespräsident Max Hiegelsberger (ÖVP) die 37 Prozent. Vieles von den Ergebnissen der Studie habe im Positiven überrascht, sagt er. Der Einfluss auf die jungen Menschen sei viel intensiver als bedacht.

Überraschende Corona-Ergebnisse

Überraschend sei das Ergebnis bei einer Spezialfrage zu Corona. Mit 69 Prozent ist die Zustimmung zu den erfolgten Corona-Maßnahmen relativ hoch. „Man hätte mehr Frustration mitbekommen können, aber die Jugendlichen haben ein großes Verständnis“, sagt der Meinungsforscher David Pfarrhofer über das Ergebnis der Corona-Frage. 

Interessant ist auch, dass durch alle Fragen hindurch junge Erwachsene mit mittlerer Bildung eine positivere Einstellung zu den Fragen zeigen, als jene mit einer höheren Bildung. 

63 Prozent bejahen EU-Beitritt

Die politischen Ebenen Bund und EU haben in der Wahrnehmung der jungen Oberösterreicher an Bedeutung zugelegt. Die EU, die von 43 Prozent der Befragten als sehr wichtig eingeschätzt wird, liegt an erster Stelle. 63 Prozent bejahen den EU-Beitritt. 

Fast verdoppelt hat sich der Anteil der jungen Erwachsenen, der sich sehr gut oder gut über die Arbeit des Landtages informiert fühlen. Mit 55 Prozent ist auch eine Mehrheit mit der Arbeit des Landtags zufrieden. 

Immer mehr Jugendliche setzen sich mit Politik auseinander

JVP-Landesobmann Moritz Otahal kommentiert die Studie wie folgt: „Besonders erfreulich ist, dass sich immer mehr Jugendliche mit der Politik auseinandersetzen und dass die Bereitschaft, sich selbst einzubringen, zugenommen hat.“ Weiter heißt es im Statement: „Politik heißt, Zukunft gestalten – darum ist es so wichtig, dass sich junge Leute politisch engagieren und damit ihre Zukunft in die Hand nehmen“, betont Otahal.

„Junge Menschen müssen mehr gehört werden“

Die jüngste Abgeordnete im OÖ Landtag und grüne Jugendsprecherin Anne-Sophie Bauer sieht sich durch die Market-Studie bestätigt: „Die jungen Menschen im Land müssen einfach mehr gehört, in die Politik einbezogen und ihre Anliegen ernst genommen werden. Daher braucht Oberösterreich ein eigenes Jugendparlament. Das ist unsere Forderung, die im gestrigen Unterausschuss besprochen und sehr gut aufgenommen worden ist. Das ist nicht nur erfreulich, sondern auch konsequent. Denn die Jugendlichen wollen mitgestalten, wie die heute präsentierte Studie beweist. Und auch im 'Grünbuch Demokratie' des OÖ. Landtags ist von einer stärkeren Einbindung junger Menschen zu lesen. Also worauf länger warten. Schaffen wir eine Plattform, die den Jugendlichen diese Mitgestaltung gibt und Gehör verschafft.“

„Jugend muss Teil der Entscheidung sein“

Neos-Klubobmann Felix Eypeltauer sagt zu der Studie, es sei einfacher den je den „Landtag auch zu einem Ort der Jugend zu machen, etwa digital und kostengünstig. Es reicht nicht, wenn der Landtag Jugendliche näher an bereits beschlossene Sachen heranführt. Die Jugend muss Teil der Entscheidung sein und bei jeder Entscheidung mitgedacht werden. Ich möchte deshalb, dass sich alle Parteien auf Basis der nun präsentierten Zahlen dazu verpflichten, bei jeder Entscheidung auch die Folgen für die Jugend einzubeziehen. Machen wir die Jugend vom Zaungast zum Mitspieler in der oberösterreichischen Politik.“

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