14. Juli ist Equal Pension Day in Oberösterreich
OÖ. Am 14. Juli ist in Oberösterreich der Equal Pension Day – also jener Tag ab den Frauen im Vergleich zu Männern statistisch gesehen keine Pension mehr bekommen. Damit ist das Bundesland österreichweit am vorletzten Platz.
Frauen steigen im Pensionssystem deutlich schlechter aus als Männer. In Oberösterreich ist der Gap zwischen den Geschlechtern besonders stark: Der Equal Pension Day – also jener Tag, an dem ein Mann bereits so viel Pension bezogen hat wie eine Frau im ganzen Jahr – fällt in Oberösterreich auf den 14. Juli. Im EU-Vergleich ist die Pensionsschere in Österreich sehr groß, Oberösterreich liegt wiederum an vorletzter Stelle der Bundesländer. Der bundesweite Equal Pension Day – jener Tag ab den Frauen im Vergleich zu Männern statistisch gesehen nichts mehr bekommen ist am 3. August.
Preissteigerungen massive Belastung
Frauen in erhalten um 46,3 Prozent weniger Pension. Im Schnitt kommt eine Oberösterreicherin auf lediglich 1.170 Euro im Monat, während die durchschnittliche Männerpension immerhin bei 2.179 Euro liegt. „Viele Frauen schlittern in der Pension in die Armut. Die aktuelle Teuerungswelle stellt eine akute Gefahr dar“, betont ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober. Denn: Bei niedrigen Einkommen fallen die massiv steigenden Preise fürs Wohnen, für Lebensmittel und Energie noch stärker ins Gewicht.
Hohe Teilzeitquote in Oberösterreich
Ein Grund für den Unterschied ist die Teilzeitquote bei Frauen. Diese ist in Oberösterreich besonders hoch und die im Bundesländervergleich großen Einkommensunterschiede schlagen voll auf die Pension durch. Für ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Elfriede Schober ist das ein untragbarer Zustand: „Frauen leisten nach wie vor den Großteil an unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege von Angehörigen. Gleichzeitig gibt es nach wie vor zu wenig Kinderbetreuungsplätze. All diese Faktoren führen dazu, dass fast die Hälfte aller Frauen in Teilzeit arbeitet – oft unfreiwillig”. Sie fordert einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und eine bessere Entlohnung von klassischen Frauenberufen wie etwa in der Pflege, im Handel oder im Dienstleistungsbereich.
Das automatische Pensionssplitting helfe hingegen nicht gegen Altersarmut, so eine WIFO-Studie. „Der Effekt ist einzig und allein vom Partnereinkommen abhängig, gerade bei niedrigen Einkommen hilft das Splitting nicht. Sinnvoller wären eine höhere Anrechnung der Kindererziehungszeiten und gesetzliche Maßnahmen zum Schließen der Lohnschere“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Renate Heitz.
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