Eigentumsfinanzierung: Wohnbaureferenten fordern Ausnahmen
Ö/OÖ. Die Konferenz der Wohnbaureferenten der Bundesländer am Freitag legte einen Schwerpunkt auf die Finanzierbarkeit von Eigenheimen. Gefordert werden Ausnahmen von der neuen Regelung zur Kreditvergabe.
Nicht nur Teuerung, Leistbarkeit im Wohnbau, die Wiedereinführung der steuerlichen Absetzbarkeit für Wohnraumschaffung und eine nachhaltige ökologische Bauweise wurden thematisiert, vor allem die Finanzierbarkeit von Eigenheimen war großes Thema bei der Konferenz der Wohnbaureferenten.
Eigenmittelquote bei 20 Prozent
Die mit 1. August 2022 in Kraft getretenen neuen Regelungen zu Kreditvergaben (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung – KIM-V) würden den Erwerb und das Schaffen von Eigenheimen erheblich erschweren, besonders die nun verpflichtend erforderliche Eigenmittelquote von 20 Prozent stelle eine massive Schwelle für viele junge Familien dar - zumal ein lastenfreies Grundstück oder auch bereits bestehendes Wohnungseigentum nicht als Eigenmittel angerechnet werden.
„Aus Kreditinstituten heißt es, dass Schätzungen zufolge der Großteil der Österreicher nicht mehr kreditwürdig sein wird. Die neuen Regelungen sind eigentumsfeindlich und treffen vor allem junge Familien, die sich etwas aufbauen wollen und das ab sofort kaum mehr können“, kritisiert Wohnbau-Landesrat LH-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) die neuen Regeln einmal mehr - und verweist gleichzeitig auf die Wohnbauförderung.
Ausnahmen prüfen
Um den Zugang zum gefördert errichteten Eigenheim weiterhin möglich zu machen, fordert die Konferenz der Wohnbaureferenten Finanzminister und Finanzmarktaufsichtsbehörde auf, zu prüfen, ob Finanzierungen sowie Vor- und Zwischenfinanzierungen im Rahmen der Wohnbauförderung und Finanzierungen von wohnbaugeförderten Objekten von der KIM-V ausgenommen werden könnten.
„Bester Schutz vor Altersarmut“
„Eigentum ist der beste Schutz vor Altersarmut. Es kann nicht in unserem Interesse sein, dass dieser Selbstschutz einem Großteil der Menschen in Österreich jetzt verunmöglicht wird. Bei aller notwendigen Sorgfalt muss es weiter möglich sein, sich mit Fleiß und Leistung eine Perspektive für die Zukunft zu erarbeiten. Ich appelliere daher gemeinsam mit meinen Amtskollegen an den Bundesminister für Finanzen und die Finanzmarktaufsicht, unser Anliegen prioritär zu behandeln und eine Lösung zu finden“, so Haimbuchner.
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