
Die fünfte Verhandlungsrunde zu einem neuen Bahn-Kollektivvertrag ist am Sonntag gescheitert. Somit werden die Eisenbahner am Montag österreichweit in den Warnstreik treten. Busse, auch Postbusse, und kommunale Verkehrsbetriebe, zum Beispiel die Linzer Straßenbahnen, fahren, Regionalbahnen, Fern- und Nachtzüge sowie S-Bahnen hingegen stehen still.
Auch der grenzüberschreitende Bahnverkehr bzw. der Nachtreiseverkehr ist betroffen. Hier wird es bereits ab heute, Sonntagabend, bis Dienstagfrüh zu Ausfällen bei den Nightjet- und EuroNight-Verbindungen kommen. Die ÖBB haben ihre Fahrgäste bereits am vergangenen Freitag vorsorglich informiert und ersuchen noch einmal eindringlich, nicht notwendige Fahrten zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen.
Die ÖBB Standard- und Sparschiene-Tickets bleiben bis inkl. 5. Dezember gültig oder werden rückerstattet. Auch Besitzer von Zeitkarten werden – entsprechend der Fahrgastrechte – entschädigt. Die ÖBB werden laufend über die weiteren Auswirkungen des Streiks informieren. Details zu Einschränkungen, Verzögerungen oder Ausfällen findet man auf oebb.at/streik, den ÖBB Social Media-Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft SCOTTY. Betroffen ist auch die Westbahn, weil sie die ÖBB Infrastruktur und deren Mitarbeiter nutzt. Infos zu den Ausfällen bei Stern & Hafferl unter www.stern-verkehr.at.
Kein Verständnis vom ÖBB-Vorstand
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Mir fehlt jedes Verständnis für diesen Streik. Die Arbeitgeberseite hat mit 8,44 Prozent das höchste Angebot aller Branchen gestellt. Es ist ganz klar, ein mutwilliger Streik der Gewerkschaft. Es schmerzt mich, dass unsere Fahrgäste dermaßen in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich möchte mich bei den Kunden aufrichtig entschuldigen. Die ÖBB werden alles daran setzen, den Betrieb so rasch wie möglich wieder hochzufahren und die Österreicher wieder verlässlich an ihre Ziele zu bringen.“
Forderungen bleiben
„Wir fordern weiterhin einen monatlichen Fixbetrag in Höhe von 400 Euro auf Kollektiv- und Ist-Löhne, weil dieser insbesondere die niedrigen und mittleren Einkommen in Zeiten der anhaltenden Rekordinflation von inzwischen elf Prozent stützt“, sagt Gerhard Tauchner, stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida und Leiter des vida-KV-Verhandlungsteams.