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OÖ/LINZ. Um Mitternacht hat wie von der Gewerkschaft angekündigt der landesweite Bahnstreik begonnen. 24 Stunden wird gestreikt. Die Bahnhöfe sind menschenleer.

Hauptbahnhof Linz (Foto: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR)
  1 / 18   Hauptbahnhof Linz (Foto: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR)

Die fünfte Verhandlungsrunde zu einem neuen Bahn-Kollektivvertrag ist am Sonntag gescheitert. Somit sind die Eisenbahner um Mitternacht in den Streik getreten. Busse, auch Postbusse, und kommunale Verkehrsbetriebe, zum Beispiel die Linzer Straßenbahnen, fahren, Regionalbahnen, Fern- und Nachtzüge sowie S-Bahnen hingegen stehen still.  

Forderungen

„Das ursprüngliche Angebot der Arbeitgeber von 200 Euro monatlichen Fixbetrag wurde lediglich um acht Euro erhöht. Acht Euro wenden keinen Warnstreik ab“, sagt Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida Oberösterreich und verweist auf die ursprüngliche Forderung der Gewerkschaft, allen Beschäftigten einen Teuerungsausglich über 500 Euro zuzugestehen.

„Wir kämpfen für einen nachhaltigen Teuerungsausgleich, der angesichts der explodierenden Preise vor allem niedrigere und mittlere Einkommen stärker entlastet“, so auch Engelbert Eckhart, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft vida Oberösterreich. „Solange es bei der Eisenbahn noch 40-Stunden-Jobs gibt wie im Nachtzug, wo Kollegen 1.356 Euro netto im Monat als Einstiegsgehalt bekommen, gibt es im Kollektivvertrag noch massiven Aufholbedarf.“

Kein Verständnis vom ÖBB-Vorstand

ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Mir fehlt jedes Verständnis für diesen Streik. Die Arbeitgeberseite hat mit 8,44 Prozent das höchste Angebot aller Branchen gestellt. Es ist ganz klar, ein mutwilliger Streik der Gewerkschaft. Es schmerzt mich, dass unsere Fahrgäste dermaßen in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich möchte mich bei den Kunden aufrichtig entschuldigen. Die ÖBB werden alles daran setzen, den Betrieb so rasch wie möglich wieder hochzufahren und die Österreicher wieder verlässlich an ihre Ziele zu bringen.“

Steinkellner: „Streik ist Lose-lose-Situation“

„Ich bin enttäuscht, dass die Verhandelnden keinen Kompromiss erzielen konnten. Zahlreiche Pendler-, Schüler und von den ÖV-Angeboten abhängige Personen werden in Mitleidenschaft gezogen“, so OÖ Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. „Zahlreiche Menschen in unserem Land sind vom Mobilitätsangebot, das der Öffentliche Verkehr bietet, abhängig. Es ist deshalb überaus bedauerlich, dass hier ein grober Imageverlust in Kauf genommen wird. Nicht nur die Fahrgäste, die auf die Verlässlichkeit des ÖV's bauen, sondern auch jene, die sich für die Angebotserweiterungen und Attraktivierung mit viel Herzblut und Leidenschaft engagiert haben, werden bitter enttäuscht.“


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