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Baubranche als Konjukturindikator: der Oberösterreichische Bautag 2023

Tips Logo Online Redaktion, 20.01.2023 14:19

OÖ/LINZ. Zum OÖ Bautag luden am 17. Jänner die Spitzenvertreter aus dem OÖ Bau- und Bauhilfsgewerbe ins WIFI OÖ ein. Rund dreihundert Teilnehmer konnten sich einiges über die Baubranche und auch deren künftige Herausforderungen mitnehmen. Befürchtet wird nicht nur ein Wachstumsnachlass, sondern in einigen Sektoren sogar massive Auftragseinbrüche.

  1 / 3   Markus Hofer, GF Brancheverbund Bauwirtschaft; Friedrich Dallamaßl, Direktor-Stellvertreter WKOÖ; Martin Greiner, LIM Bauhilfsgewerbe, Doris Hummer, Präsidentin WKOÖ; Norbert Hartl, Landesinnungsmeister Bau; Michael Pecherstorfer, Spartenobmann Gewerbe und Handwerk; (Foto: cityfoto/Pelzl)

Die Themen des Oberösterreichischen Bautags 2023 waren neben der Situation der Branche auch das Führen der „Generation Z“ (zwischen 1995-2010 Geborene). WKO OÖ-Präsidentin und Hausherrin Doris Hummer begrüßte die Gäste, anschließend zogen Bau-Landesinnungsmeister Norbert Hartl und Bauhilfsgewerbe-Landesinnungsmeister Martin Greiner ein Resümee über die Arbeit und die realisierten Projekte der letzten drei Jahre. Die Bauwirtschaft ist derzeit mit großen Herausforderungen konfrontiert, dennoch gebe es genügend Potenziale. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitenden ist die Branche die größte Arbeitgeberin in Oberösterreich ist und gilt damit als Konjunkturindikator.

„Sind weiterhin optimistisch“

Hartl und Greiner stellten auf Basis künftiger Entwicklungen Forderungen an Sozialpartner und Politik. Die Branche rechnet damit, dass der enorme Wachstum in den kommenden Jahren nachlässt. In einigen Sektoren werden sogar massive Einbrüche bei den Aufträgen befürchtet. Geschuldet sind die Sorgen Entwicklungen wie Teuerungen, zusätzliche CO2-Steuern, hohe Energiepreise oder sinkende Kaufkraft durch die Inflation. Nur in den Bereichen Bauforschung, Digitalisierung sowie Weiterbildung gebe es Potenzial, die Bauwirtschaft zu stärken. „Ungeachtet der aktuellen Herausforderungen sind wir aber weiterhin optimistisch, Krisen im Sinne aller meistern zu können“, unterstrichen Norbert Hartl und Martin Greiner.

Positionierung am Arbeitsmarkt

Der Berater und Autor Ali Mahlodji, der CEO von futureOne und Gründer von whatchado ist, präsentierte in seinem Vortrag „Generation Z: Führen neuer Generation“ Ideen, wie man sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert. Die neue Generation stelle das Denken, Handeln und Fühlen von Unternehmen völlig auf den Kopf, was sich im Recruiting bemerkbar mache. Mahlodji sprach aber auch über seinen persönlichen Lebensweg. Einst Flüchtling und Schulabbrecher, hatte er vor der Gründung der Plattform „whatchado“ über vierzig Jobs, auch in der Baubranche. Seitdem ging es für den 41-Jährigen bergauf. Als EU-Jugendbotschafter und „EU Ambassador For The New Narrative“ sowie Trendforscher beim renommierten Zukunftsinstitut beschäftigt er sich mit der jungen Generation.

Generation Z: nimmt nicht mehr jede Belastung in Kauf

Was diese auszeichne: Sie würden für Geld und Karriere nicht mehr jede Belastung in Kauf nehmen. Auch die Werte hinter den Aufgaben müssten passen: „Sinn darf kein Luxusthema sein in einem Betrieb“, sagt Mahlodji. Die Generation frage nach, was es mit Freizeit, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz auf sich hat. Unternehmen die darauf keine Antworten haben, könnten beim Recruiting leer ausgehen. Verantwortliche müssen laut Mahlodji auf die Bedürfnisse der Jugend eingehen, ihre Sichtweise einnehmen und „Haben wir immer so gemacht“-Dogmen aufweichen. Die Generation Z sei mit Disruption und Digitalisierung aufgewachsen und lebe Veränderung. Von dieser Dynamik könne man als Unternehmen profitieren und die internen Strukturen anpassen.


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