Ausbildungsbonus für den Einstieg in die Kinderbildung
OÖ. Auf dem von Bildungs-Landesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) ausgerufenen Weg zum „Kinderland Nr. 1“ braucht es mehr Personal in der Kinderbetreuung. Ein „oö. Bonus“ für Elementarpädagogik von bis zu 2.700 Euro als Ausbildungsförderung soll zusätzliche Anreize schaffen, um für den Einstieg zu motivieren und die angespannte Personalsituation zu entschärfen.
Mit Stand Ende Jänner wurden auf www.ooe-kindernet.at 269 freie Stellen im Bereich der Elementarpädagogik publiziert (146 Pädagoginnen, 101 Helferinnen, 15 Leitungen und sieben Tagesmütter).
Im Dezember wurde mit Vertretern von Gewerkschaften, Städte- und Gemeindebund ein 38,5 Millionen Euro-Maßnahmenpaket für den Bereich der Kinderbildung- und –betreuung ausverhandelt. Mit der Ausbildungsförderung, dem neuen „oö. Bonus“ von bis zu 2.700 Euro erfolge nun der nächste Schritt.
Die Neuerungen für den Zeitraum 2023 bis 2026
Mit dem oö. Bonus für Elementarpädagogik werden bis zu 60 Prozent der Kurskosten für die Ausbildung für Helferinnen (künftig „pädagogische Assistenzkraft“) in Kinderbetreuungseinrichtungen und für die Ausbildung an Kollegs für Elementar- und Sozialpädagogik gefördert, maximal 2.700 Euro.
Die Höchstgrenzen werden allgemein angehoben: 30 Prozent-Förderung von 2.000 auf 2.200 Euro und 60 Prozent-Förderung von 2.400 auf 2.700 Euro.
Zusätzlich sind die Einkommensgrenzen für Personen mit akademischem Abschluss und bei Ein-Personen- und Kleinunternehmern von monatlich 2.700 Euro auf 3.000 Euro erhöht worden.
Alle Voraussetzung und nähere Informationen zum oö. Bonus gibt's unter www.land-oberoesterreich.gv.at/170925.htm
Motivation für Ausbildung steigern
„Wir haben in Oberösterreich ein gemeinsames Ziel: Oberösterreich zum Kinderland Nummer 1 zu machen. Weil die Arbeit mit Kindern für uns in Oberösterreich von besonderem Wert ist, setzen wir mit dem oö. Bonus nun einen nächsten wichtigen Schritt, mit dem wir erreichen wollen, dass die Motivation für eine Ausbildung in der Elementarpädagogik steigt“, so Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP).
Erfreut zeigt sich auch Viktoria Tischler, Geschäftsführerin des Hilfswerks OÖ: „Als wichtiger Träger der oö. Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen begrüßen wir geschlossen die erzielten Einigungen.“ Der Bonus sei ein wichtiger Schritt, um die Arbeit in Krabbelstuben und Kindergärten attraktiver zu gestalten und mehr Personen für diese erfüllende Tätigkeit zu begeistern. „Durch die neu geschaffenen Anreize sind wir davon überzeugt, dass sich mehr Personen für diesen sinnstiftenden und zukunftsträchtigen Beruf entscheiden werden. Insbesondere die finanzielle Hilfestellung bei den Ausbildungskosten bietet nun auch mehr Personen die Möglichkeit, diesen Beruf zu wählen.“
GRÜNE: „Gezielt Männer begeistern“
„Mehr Geld könnte auch der Anreiz sein, dass sich mehr Männer für dieses so wichtigen Beruf entscheiden, und darauf sollte der Fokus gelegt werden“, begrüßt der Grüne Bildungssprecher Reinhard Ammerer den neuen oö. Bonus. Aber: „Fakt ist aber auch, dass wir junge Leute nicht nur für diesen herausfordernden Job gewinnen, sondern auch dort halten müssen. Dazu sind noch etliche Rahmenbedingungen zu verbessern.“
NEONS: „Stufenplan fehlt“
Er begrüße, dass das Land Oberösterreich künftig mehr tun wolle, um Quereinsteiger und jene, die nicht mit 14 Jahren bereits wissen, dass sie in der Elementarbildung arbeiten wollen, zu unterstützen, so NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer. „Auch dieses Personal wird aber nicht dauerhaft im Beruf bleiben, wenn sich die Rahmenbedingungen und Perspektiven im täglichen Arbeiten nicht grundlegend verbessern. Denselben Einsatz bräuchte es außerdem bei jenen, die sich auf dem schulischen Weg für einen Job in der Elementarbildung entscheiden. Viel zu viele gehen nach der Ausbildung erst gar nicht in den Beruf“, kommentiert NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer.
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