
OÖ/LINZ. Bei seinem Besuch der autonomen Provinzen Trient und Bozen-Südtirol stand für Landeshauptmann Thomas Stelzer die Kooperation zwischen der Region und Oberösterreich im Fokus. Der Austausch mit diversen Institutionen bot Inspiration für die künftige Entwicklung des IDSA, der oö. Industrie wie auch dem Umgang mit dem Problem der Cyberkriminalität im Land.
Die Universität Trient zeigt vor, wie die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erfolgreich umgesetzt werden kann. Dort wird unter anderem zu den Auswirkungen verschiedener Materialien auf die Umwelt geforscht. Durch die Ergebnisse wird die Entwicklung einer nachhaltigen Industrie vorangetrieben.
Forschung zur Internetkriminalität auch für Oberösterreich spannend
Auch der Kriminologe Andrea die Nicola forscht an der Universität Trient. Er beschäftigt sich mit dem Thema Cybercrime und wie der Einsatz künstlicher Intelligenz bei dessen Bekämpfung helfen kann. Die Forschung ist sehr stark auf die Anwendung ausgerichtet und verfolgt einen interdisziplinären Ansatz. Die Erkenntnisse sind auch für Oberösterreich interessant: hier hat sich die Zahl der Anzeigen im Bereich Internetkriminalität in den letzten zehn Jahren fast versechsfacht. Eine neue Einheit des Landeskriminalamts OÖ beschäftigt sich daher im Pilotprojekt „Cyber.Crime.Neu.Denken“ ausschließlich mit der Ermittlung von solchen Delikten.
Der Landeshauptmann zeigte sich im Hinblick auf die neue Linzer Digital-Uni interessiert an den Schwerpunkten, die an der Universität Trient in der Digitalisierung gesetzt werden: „Die Entwicklung der Regionen bedeutet auch eine Entwicklung der Bildung. Die IDSA ist eine große Chance für die Region Oberösterreich“, sagt Stelzer.
Die Themen Nachhaltige Industrie und E-Mobilität in Südtirol
In der Trienter Bruno Kessler Foundation kommt ebenfalls künstliche Intelligenz zum Einsatz, der Fokus liegt auf Innovationen im Industrie-Sektor. Beim Besuch des Forschungsinstituts stand das Thema Wasserstoff im Zentrum. Die Region Tirol - Südtirol - Trentino hat sich zur Schaffung eines „Brenner-Wasserstoff-Korridors“ zusammengeschlossen und will hier Vorzeigeregion werden. Auch für Oberösterreich werden Innovationen im Bereich industrielle Produktion ohne fossile Energie wesentlich sein, um den Wirtschaftsstandort abzusichern, insbesondere für die energieintensive Produktion von Stahl und Papier. Aus diesem Grund wird auch im Linzer Industriepark zum Thema grüner Wasserstoff geforscht.
Auch im Bereich der E-Mobilität kann Südtirol Inspiration bieten: Die Firma Alpitronic mit Hauptsitz in Bozen entwickelte sich vom Start-up zu einem der führenden Schnellladestationen-Lieferanten in Europa. Das Unternehmen ist Partner im Automobil-Cluster Oberösterreich und liefert seine Schnellladestationen auch an die Energie AG.
Absichtserklärung zur Kooperation mit Trient
Um die Beziehungen zwischen den Institutionen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit künftig noch stärker zu fördern, unterzeichnete Stelzer gemeinsam mit dem Landeshauptmann der autonomen Provinz Trient, Maurizio Fugatti, eine Absichtserklärung zur Kooperation. Mit Bozen-Südtirol besteht bereits eine solche, das Gespräch zwischen den Landeshauptmännern Arno Kompatscher und Thomas Stelzer diente zur Auffrischung der Beziehungen.