Mit einer Wolfsverordnung will sich Oberösterreich für Risikowölfe wappnen

Jürgen Affenzeller Tips Redaktion Jürgen Affenzeller, 24.03.2023 09:46 Uhr

LINZ/OÖ. Die Wölfe sind zurück in Oberösterreich. Mit dem Erlass einer Wolfsverordnung und einem 4-Maßnahmen-Paket will Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weniger primär informieren und präventiv tätig sein, aber im Ernstfall auch handeln können: „Wenn ein Wolf zum Risikowolf wird, dann wollen wir vorbereitet sein.“

„Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass wir Meldungen von Wolfsichtungen erhalten. Die Besorgnis der Oberösterreicher wächst, vor allem, weil die Wölfe am helllichten Tag und in den dichtbesiedelten Wohngebieten herumziehen. Diese Besorgnis wird von mir sehr ernst genommen. Der Wolf ist kein scheues Kuscheltier, sondern ein schlaues Raubtier. Davor die Augen zu verschließen, wäre fahrlässig“, betont Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

„Abschuss ist erst der allerletzte Schritt“

Sie betont aber auch die sachliche Auseinandersetzung und ein fachlich-fundiertes Wolfsmanagement: „Es geht nicht um Schießen oder nicht schießen, sondern darum, Weitsicht zu zeigen und Vorsorge zu treffen. Zuerst wird versucht, den Wolf zu vergrämen, der Abschuss ist erst das allerletzte Mittel. Neben Information als Basis meines 4-Maßnahmenpakets für den Wolf kommt die Vorsorge in Form von Herdenschutzmaßnahmen sowie als Rückversicherung für den Ernstfall – der Erlass einer Wolfsverordnung, die eine schnelle und rechtssichere Handhabe im Umgang mit Risiko- und Schadwölfen bringt.“ Auch Entschädigungen für Risse bei Nutztieren werden ausbezahlt – bis zu 50 Prozent bei Kosten von bis zu 10.000 Euro werden dabei gefördert.

Die Wolfsverordnung soll bereits am kommenden Montag auf Schiene gebracht werden. Auf der Website www.land-oberoesterreich.gv.at/wolfsinfo.htm finden sich zahlreiche Informationen zum Wolf, der Managementplan Wolf Österreich und eine Übersicht aller Wolfsaktivitäten

EU ist gefordert

Oberösterreichs Agrar-Landesrätin tritt zudem für eine rasche Überarbeitung der FFH-Richtlinie seitens der EU ein. „Die Richtlinie, die seit 30 Jahren den Schutzstatus des Wolfs einzementiert, hätte längst angepasst werden müssen. Mit einer Population von etwa 20.000 Wölfen in der EU kann man von keiner gefährdeten Tierart mehr sprechen, ein günstiger Erhaltungszustand ist längst erreicht. Hier wurde die Rückkehr der Wölfe verschlafen.“

Vier aktive Wolfsrudel in Oberösterreich

Derzeit wird von mindestens 4 Wolfsrudeln im Grenzgebiet von Oberösterreich zu Niederösterreich und Tschechien ausgegangen. Dazu kommen einzelne Wölfe, die auf der Suche nach einem Partner und Lebens Oberösterreich queren. Derzeit wird geschätzt, dass sich zumindest zeitweise ca. 25 Wölfe in unserem Bundesland aufhalten. „Derzeit haben wir so viele Wölfe im Land wie noch nie, mit Schwerpunkt im östlichen und nördlichen Mühlviertel. Aber auch in den Gebirgsbezirken wird mit einem starken Zuzug aus dem Süden gerechnet“, weiß Gottfried Diwold, Wolfsbeauftragter des Landes OÖ.

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