
OÖ/LINZ. Das Land OÖ erhöht die Agrarinvestitionsmittel sowie die finanziellen Mittel für LEADER, den Forst und die Direktvermarktung um in Summe knapp 20 Millionen Euro – „für Landwirtschaft am Puls der Zeit und zur Absicherung der Ernährungssicherheit“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (beide ÖVP) am 1. Juni – übrigens Weltbauerntag – im Landhaus Linz.
„Die hochwertigen, regionalen Lebensmittel werden hochgeschätzt. Damit aber auch auf Höhe der Zeit produziert werden kann, braucht es Unterstützung. Damit wir eine sichere Perspektive geben können, wurden jetzt weitere Mittel – Übertragungsmittel – in Höhe von 20 Millionen Euro freigegeben“, so Landeshauptmann Stelzer am Donnerstag im Landhaus Linz.
Zehn Millionen für Investitionsförderung
Knapp die Hälfte der neu freigegebenen 20 Millionen Euro sind als weiterer Beitrag zur Co-Finanzierung der agrarischen Investitionsförderung und Existenzgründungsbeihilfe vorgesehen. „Ziel ist es, den Lebensmittelstandort OÖ am Puls der Zeit auszubauen und unsere Ernährungssicherheit dauerhaft abzusichern. Dabei sollen auch Erkenntnisse aus der Kreislaufwirtschaft und neue Formen der Rohstoff- und Energienutzung aktiv einfließen“, erläutert Langer-Weninger.
Die weiteren rund zehn Millionen Euro sind für Maßnahmen im Bereich Direktvermarktung, Bildung oder des LEADER-Programms bereitgestellt.
„Alle EU-Mittel abholen“
Wichtig sei es, dass alle co-finanzierten EU-Mittel (Anm. Mittel von EU, Bund und Land OÖ co-finanziert) abgeholt würden, „das gelingt uns“, so Stelzer.
So wurden in der vergangenen Periode 2014 bis 2022 der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 346,2 Millionen Euro Fördersumme bewilligt. „Das sind ordentliche Beträge, die wir mitermöglichen konnten“, so Stelzer.
Für tierfreundliche Haltung
Rund 150 Millionen Euro davon wurden in tierfreundliche Stallbauten für die Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung investiert, aber auch die Automatisierung durch Fütterungssysteme oder Melkroboter unterstützt.
Beispiele aus der Förderperiode 2014 für 2022 laut Langer-Weninger: Ein Schweinehaltungs-Betrieb wurde für den Neubau eines Tierwohlstalls mit Außenklimabereich aus der Investitionsförderung mit einer Förderquote von 25 Prozent für den Schritt Richtung Tierwohl unterstützt, ein Viertel der Kosten konnte so finanziert werden.
Bei der Umstellung auf ein automatisiertes Melksystem und Neubau eines Kuhwohl-Stalls wurde ein Familienbetrieb ebenfalls mit einer Förderquote von 25 Prozent unterstützt, für den Neubau eines Bio Putenmaststalls mit besonders tierfreundlicher Haltung konnte eine Förderquote von 33 Prozent zugesagt werden, ein Drittel der Gesamtinvestitionskosten des Landwirts wurden abgedeckt.
OÖ. Zukunftsfonds
Ergänzend zur Investitionsförderung gibt es aus dem OÖ. Zukunftsfonds zwei Millionen Euro jährlich für die Landwirtschaft, „für digitale Transformation, Smart Farming und Klimaschutz“, so Langer-Weninger. Aktuelle Pilotprojekte gibt es in den Bereichen Pflanzenschutz, Düngemanagement und biologischen Pflanzenschutz.
Neue Förderbroschüre
Einen Überblick über die Förderrichtlinien 2023 bis 2027 bekommen Landwirte in der neuen Broschüre „Zukunft ländlicher Raum“. Mit Beginn der Förderperiode erfolgt die Antragstellung für die Investitionsförderung über eine neue digitale Förderplattform der AMA und Handy-Signatur bzw. ID Austria. Die Online-Antragstellung ist seit 9. Jänner erreichbar. 1.621 Anträge wurden seither volldigital eingereicht.