
OÖ/ST.PÖLTEN. Wie die Kreditschutzverbände KSV 1870, AKV und Creditreform berichten, hat die Mehrheit der Gläubiger den Sanierungsplan von Kika/Leiner angenommen. Die Gesamtpassiva belaufen sich auf rund 131,6 Millionen Euro, darin enthalten ist auch die Forderung der Republik Österreich mit rund 49,6 Millionen Euro. Abgegolten werden den Gläubigern 20 Prozent, davon zehn Prozent als Barquote, weitere fünf Prozent in 16 bzw. 24 Monaten, jeweils ab Annahme des Sanierungsplans.
Zusätzlich zahlt die Signa Holding GmbH 20 Millionen Euro an die Gläubiger aus, die Zahlung soll in vier Raten bis Jänner 2025 erfolgen, wobei die erste Rate bereits bezahlt wurde.
„Das Unternehmen kika/Leiner hat einen nachvollziehbaren Businessplan für die nächsten zwei Jahre vorgelegt, den die Gläubiger für geeignet erachten, um den Neustart zu schaffen. Daher haben die Gläubiger mit den erforderlichen Mehrheiten dem vorgelegten Sanierungsplan zugestimmt“, so der Insolvenzverwalter Volker anlässlich des heutigen Termins am Landesgericht St. Pölten.
Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden von den 40 bestehenden Filialen insgesamt 23 Filialen mit Ende Juli diesen Jahres geschlossen, rund 1.630 Mitarbeiter wurden gekündigt. In den übriggebliebenen 17 Filialen in Österreich werden rund 1.770 Dienstnehmer beschäftigt.
Laut dem Insolvenzverwalter hätten sich im Falle einer Liquidation des Unternehmens die Gesamtverbindlichkeiten auf rund 277,3 Millionen Euro erhöhen können. Grund dafür sind etwa Schadenersatzforderungen und Ansprüche der verbliebenen Dienstnehmer. Nach einer Zerschlagung des Unternehmens hätte lediglich eine Gesamtquote von rund 6,6 Prozent an die Gläubigerschaft ausgeschüttet werden. Der angebotene Sanierungsplan sei daher jedenfalls als angemessen zu betrachten.
Unzufrieden mit dem Signa-Vergleich zeigte sich Finanzprokuratur-Präsident Wolfgang Peschorn gegenüber der Kronen Zeitung.
Betroffene Filialen in Oberösterreich
In Oberösterreich waren von den Filialschließungen die Leiner-Standorte in Wels, Linz, Steyr und Vöcklabruck betroffen sowie der Kika-Standort in Ried. Die Kika-Filialen in Linz und Ansfelden bestehen weiterhin.