
OÖ. Angesichts geplanter Subventionen zum Industriestrompreis in Deutschland zeigt sich die Industriellenvereinigung (IV) OÖ alarmiert. Österreich sei bei den Personal- und Energiekosten nicht mehr wettbewerbsfähig. Oberösterreichs Industrie brauche vergleichbare Strompreise wie in Deutschland.
Die deutsche Bundesregierung hat sich kürzlich auf Subventionen für den deutschen Industriestrompreis geeinigt. Kolportiert sind Unterstützungsleistungen für die deutschen Unternehmen in der Höhe von bis zu 28 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren.
„Für die oberösterreichische Industrie ergibt sich im Vergleich zu Deutschland ein massiver Standortnachteil. Was es nun braucht, ist eine vergleichbare Entlastung, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe erhält und Carbon Leakage, also die Abwanderung der energieintensiven Industrie, verhindert“, betont der Geschäftsführer der IV OÖ, Joachim Haindl-Grutsch.
Geforderte Maßnahmen
Die IV OÖ fordert rasche Maßnahmen. Dazu gehören
- die Ausweitung und Verlängerung des Modells der Strompreiskompensation bis 2030
- die Reduzierung der Energieabgaben auf den EU-Mindeststeuersatz
- die Beseitigung der Nachteile durch die Strompreiszonentrennung zu Deutschland
„Wettbewerbsfähige Energiepreise sind die Voraussetzung, wie wir den massiven Abfluss von Arbeitsplätzen in der Industrie in den nächsten Jahren verhindern können. Die Transformation in ein CO₂-neutrales Energiesystem ist nur dann erfolgreich und bewältigbar, wenn die Industrie weiterhin erfolgreich am Standort Oberösterreich produzieren kann und Arbeitsplätze geschaffen werden. Klimaschutz muss auch ein volkswirtschaftlicher Erfolg für unser Land sein, der den Wohlstand am Standort erhöht und nicht senkt. Österreich ist bei Personal- und Energiekosten nicht mehr wettbewerbsfähig. Das ist aktuell eine massive Bedrohung für den Industriestandort Oberösterreich“, betont Haindl-Grutsch.