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Neue Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft

Tips Logo Online Redaktion, 30.11.2023 09:55

Kunststoff ist ein zentraler Werkstoff, um neue Lösungen für die Energie- und Klimakrise zu erarbeiten. Gleichzeitig aber treiben in den Meeren ganze Plastikinseln. Das zeigt: Die Herausforderungen einer intelligenten und nachhaltigen Kunststoff-Kreislaufwirtschaft sind hoch, Kunststofftechniker sind daher gefragte Leute.

Jobs in der Kunststoffbranche sind äußerst zukunftsträchtig. (Foto: Sergey Ryzhov/stock.adobe.com)

Die Kunststofftechnik steht unter Druck: Der Werkstoff viel zu oft in der Landschaft landet. Neue rechtliche Rahmenbedingungen, die der European Green Deal mit sich bringt, sollen dies künftig verhindern. Auf dem Weg zu einer funktionierenden Kunststoffkreislaufwirtschaft wird sich die Kunststofftechnik stark transformieren müssen. Ein moderner Maschinenpark alleine wird dafür nicht reichen. Es braucht intelligente und an künftige Herausforderungen angepasste Qualifizierungskonzepte, um ausreichend Nachwuchs für die Branche zu gewinnen.

Ausbildungsinhalte anpassen

In den vergangenen 50 Jahren wurden hierzulande exzellente Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Kunststofftechnik aufgebaut: beginnend mit spezifischen Lehrberufen wie Kunststoffverfahrenstechnik, Kunststofftechnologie oder Werkzeugbautechnik, Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) mit Kunststoffschwerpunkten, Fachhochschulstudiengängen bis zum Kunststofftechnikstudium an der Johannes Kepler Universität Linz und der Montanuniversität Leoben. Viele dieser Ausbildungswege sind seit langem etabliert – nun gilt es, sie an aktuelle und künftige Herausforderungen vor allem in Richtung Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung anzupassen und zu reformieren. Vieles davon ist bereits in Arbeit.

Drei neue Studiengänge an der JKU

Die Johannes Kepler Universität (JKU) Linz will Plastik neu denken: Drei neue Studienrichtungen sollen die Kunststofftechniker der Zukunft ausbilden. Konkret gibt es seit Herbst 2023 den Bachelorstudiengang „Nachhaltige Kunststofftechnik und Kreislaufwirtschaft“; ab dem Wintersemester 2024/25 folgen das Masterstudium „Plastics Management and Sustainability“ sowie das Masterstudium „Polymer Engineering and Science“.

Lehre am Stand der Technik

Auch die Lehre formiert sich neu. Die seit rund 20 Jahren bestehenden Lehrberufe Kunststofftechnik und Kunststoffformgebung haben ausgedient. „Mit 1. Mai 2023 ist die Ausbildungsordnung für den neuen Lehrberuf Kunststofftechnologie in Kraft getreten. Diese ersetzt den Lehrberuf Kunststofftechnik. Damit verbunden sind wesentliche Veränderungen in Bezug auf die Lehr-, Lern- und Ausbildungsinhalte“, berichtet der Bundesinnungsmeister der Kunststoffverarbeiter, Frank Böhler. Das Berufsprofil des Lehrberufs Kunststofftechnologie ist deutlich umfangreicher und entspricht wieder dem aktuellen Stand der Technik. Wichtige Aspekte sind dabei: Digitales Arbeiten, Automatisation, Robotik, Design for Recycling, Prozessentwicklung und Werkstofftechnik.

Neuer Lehrberuf Faserverbundtechnik

„Der neue Lehrberuf Kunststofftechnologie wird aufgrund der erweiterten Lehrinhalte nicht mehr für alle Ausbildungsbetriebe möglich und nötig sein, die bisher den Beruf Kunststofftechniker ausgebildet haben“, glaubt Böhler. Für diese Betriebe empfiehlt er den 2022 eingeführten Lehrberuf Kunststoffverfahrenstechnik, der im Wesentlichen die Inhalte des früheren Berufs Kunststoffformgeber abbildet. Aber auch hier gab es Aktualisierungen in der Lehrverordnung: Digitalisierung sowie technische Neuerungen bei Extrusion, Spritzguss, Thermoformen, Kunststoffbearbeitung und Recycling werden nun berücksichtigt. Weiters ist geplant, ab dem Schuljahr 2024/25 einen neuen dreijährigen Lehrberuf Faserverbundtechnik an der Berufsschule Steyr zu unterrichten.


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