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Petition für kostenlose Betreuung auch bei Tageseltern gestartet

Tips Logo Karin Seyringer, 22.11.2023 16:00

OÖ/LINZ. In Oberösterreich wird die beitragsfreie Vormittagsbetreuung in den Krabbelstuben eingeführt, ab 1. September 2024 sind die Krabbelstuben bis 13 Uhr beitragsfrei, Tips hat berichtet. Nicht nachvollziehen können allerdings Tageseltern, warum diese nicht berücksichtigt werden. Die Aktion Tagesmütter Oberösterreich hat dazu eine Petition gestartet.

 (Foto: peopleimages.com/stock.adobe.com)
(Foto: peopleimages.com/stock.adobe.com)

Mit der neuen Regelung wird die institutionalisierte Vormittagsbetreuung also von 0 Jahren bis zum Schuleintritt durchgehend beitragsfrei, für 30 Wochenstunden. Nicht umfasst ist die Tageseltern-Betreuung.

Mehr lesen: Krabbelstuben in OÖ: Vormittagsbetreuung wird kostenfrei

Letzteres stößt beim Verein Aktion Tagesmütter Oberösterreich auf Kritik. Das sei absolut nicht nachvollziehbar, so die Betriebsratsvorsitzende des Vereins Aktion Tagesmütter Oberösterreich, Michaela Breuer. „Wir verlangen von der Oberösterreichischen Landesregierung, dass das Angebot der für Eltern beitragsfreien Betreuung am Vormittag auch auf Tageseltern ausgeweitet wird“, so Breuer weiter.

Befürchtung: Weniger Kinder in Tageseltern-Betreuung

„Im Alltag vieler Eltern übernehmen wir eine sehr wichtige Aufgabe, denn wir sind zu Randzeiten wesentlich flexibler als Kindergarten oder Krabbelstube und können aufgrund der kleineren Gruppengröße auf individuelle Bedürfnisse von Kindern aber auch Bedarfe der Eltern mehr eingehen“, so auch Tagesvater Rene Schindlegger aus Linz. „Als Tagesvater, der Kinder zu Hause betreut, muss ich nun befürchten, dass mein Angebot in Zukunft weniger in Anspruch genommen wird, da sich die Eltern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den Beitrag wohl nicht mehr leisten können“.

Sandra Eichenauer, leitende Tagesmutter in einem großen Linzer Betrieb: „Bei uns wird eine Betreuung in kleinen Gruppen bis maximal fünf Kinder direkt vor Ort im Betrieb angeboten. Der Vorteil für Arbeitgeber als auch für die Eltern ist, dass unsere Öffnungszeiten an die Bedarfe der Mitarbeitenden angepasst sind und so eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleistet wird. Auch bei uns stellt sich die Frage, wie es ohne Änderung der Förderpraxis durch das Land OÖ weitergehen wird.“ Sie befürchtet, dass die Eltern in Zukunft abwägen: Kostenlose Betreuung in einer Krabbelstube am Vormittag oder Elternbeitrag für flexible Betreuung bei den Betriebstagesmüttern.

Petition gestartet

„Vom groß angekündigten künftigen Kinderland Nummer 1 erwarten wir mehr: Förderungen, die Tageseltern ein geregeltes Einkommen sichern. Förderungen, die den Eltern ein echtes Wahlrecht für die Art der Betreuung ihrer Kinder zwischen Krabbelstube/Kindergarten und Tageseltern geben. Förderungen, die anerkennen, dass es die flexible Form der Betreuung durch Tageseltern, insbesondere in jenen Sparten, die 24 Stunden täglich zur Verfügung stehen, braucht, um Beruf und Familie vereinbaren zu können. Wenn kostenlose Kinderbetreuung am Vormittag, warum nicht für alle Kinder?“, fordern Breuer, Schindlegger und Eichenauer.

Die Aktion Tagesmütter Oberösterreich hat eine Petition dazu gestartet, zu finden unter www.petitionen.com/kostenlose_betreuug_auch_bei_tageseltern_700-1300_ab_september_2024


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