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Mangelndes Wirtschaftswissen der Oberösterreicher: Infoheft für Schulen

Tips Logo Kern Kerstin, 05.12.2023 10:46

OÖ. Zu wissen, wie die Welt funktioniert ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und eine starke Demokratie. Dass die Oberösterreicher in Sachen Wirtschaftswissen viel Luft nach oben haben, bestätigt eine Studie der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ. Sie erarbeitete daraufhin eine Broschüre, die Basisbegriffe der Wirtschaft erklärt. Das Angebot richtet sich an Schüler, kann aber auch von Privatpersonen bestellt werden.

Peter Bruckmüller, Geschäftsleiter der Spectra Marktforschung, Gottfried Kneifel, Geschäftsführer Initiative Wirtschaftsstandort OÖ, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Gerhard Gruber von der Bildungsdirektion OÖ präsentieren das Informationsheft "Wirtschaft kurz erklärt". (Foto: LAnd OÖ/Daniel Kauder)

Die Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) hat sich die Frage gestellt, wie es um das Wirtschaftswissen der Oberösterreicher steht. Eine Studie in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Spectra zeigt auf: die Oberösterreicher haben große Wissenslücken im Gebiet Wirtschaft. 46 Prozent der Oberösterreicher sagen aus, dass sie den Begriff „Export“ sehr gut erklären könnten. Den Begriff „Gewinn“ trauen sich 42 Prozent sehr gut zu erklären. Deb Begriff „Körperschaftssteuer“ können laut Studie nur 16 Prozent erklären.

„Die Einschätzung des eigenen Wissens wurde zwar in den vergangenen neun Jahren zwischen den beiden Spectra-Umfragen vor allem bei jungen Oberösterreichern signifikant besser, liegt aber noch immer nur bei 30 Prozent. Das heißt, nur jeder oder jede Dritte in der oberösterreichischen Bevölkerung kann mit teils alltäglichen Wirtschaftsbegriffen etwas anfangen – da ist deutlich Luft nach oben“, bekräftigt Gottfried Kneifel, Gerschäftsführer der IWS.

Die gleiche Umfrage war bereits 2014 erfolgt, anhand dessen hat die neue Studie auch Aufschluss über die Entwicklung gegeben. Einzig bei den 16-29-Jährigen ist ein Plus zu verzeichnen. Im Schnitt können die Oberösterreicher also 6,8 von 22 Begriffen richtig erklären. Das ist immerhin um 1,6 Begriffe mehr als vor neun Jahren. Gerade in Zeiten, wo sich das Wirtschaftsfeld laufend verändert und sich um neue Begrifflichkeiten, meist Anglizismen, erweitert, wächst der Aufholbedarf.  „In den demografischen Untergruppen fällt auf, dass die Interessenlage der jungen Menschen signifikant zugelegt hat“, erklärt Spectra-Marktforscher Peter Bruckmüller.

Broschüre „Wirtschaft kurz erklärt“

Angelehnt an die Studie hat die IWS zusammen mit der Bildungsdirektion des Landes eine Broschüre entwickelt, die Fachbegriffe aus der Wirtschaft erklärt. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Mittelschul- und Unterstufenklassen und soll die Erwachsenen von Morgen über das Wirtschaftssystem aufklären. Von A wie Abgaben bis Z wie Zinsertragssteuer trägt die Broschüre dazu bei, die Schüler für das Erwachsenenleben vorzubereiten. Wohin fließt unser Steuergeld, und was sind Steuern eigentlich genau? Das 95 Seiten starke Informationsheft ist als Impuls von außen gedacht, der den regulären Unterricht ergänzt.

Die IWS ist keine staatliche Institution, sondern ein Verein mit freiwilligem Mitgliedsbeitrag. Daher ist die Auflage auf 8.000 Stück begrenzt und wird den Schulen kostenlos, aber nur auf Bestellung zur Verfügung gestellt. Ein Drittel der Hefte sei schon bestellt und werde in den kommenden Tagen geliefert. In einer zweiten Aktion wird das Heft auch für anderen Interessierte erhältlich. „Dieser Leitfaden, der auch Zugriffe auf eine DIGI-Box erlaubt, kann sowohl im Unterricht helfen, als auch von interessierten Personen angefordert werden. Mit dieser Publikation wollen wir unserer Rolle als Wirtschafts-Bundesland Nummer Eins gerecht werden und einen wichtigen Schritt für ein leichteres Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge setzen“, betont Kneifel.

Bildung als Schlüssel

Die 800 Teilnehmenden der Studie sehen die Verantwortung vor allem bei den Bildungseinrichtungen, das Wirtschaftswissen zu fördern. „Der klare Auftrag lautet: Schule muss Menschen dazu befähigen, ihre Rollen als Wirtschaftsbürgerinnen und Wirtschaftsbürger sowie als Erwerbstätige und Verbraucherinnen und Verbraucher kompetent und moralisch wahrzunehmen. Die Broschüre ‚Wirtschaft kurz erklärt‘ kann hier fächerübergreifend eingesetzt werden“, erläutert Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungslandesrätin Christine Haberlander.

 


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