OÖ/LINZ. Das neue Oö. Jagdgesetz am Donnerstag im Landtags-Unterausschuss diskutiert worden, die Neufassung, nach rund 60 Jahren nötig, ist auf Schiene und laut zuständiger Agrar- und Jagd-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) kurz vor der Beschlussfassung.
„Nach rund 60 Jahren ist das bisher geltende Oö. Jagdgesetz in die Jahre gekommen und braucht daher eine zeitgemäße Adaptierung – die vor allem die Balance zwischen Wald und Wild weiter stärkt. Mit der konsensorientierten Novellierung wird uns das auch gelingen“, so Langer-Weninger.
Die Diskussion zwischen der Landwirtschaftskammer OÖ und dem OÖ Landesjagdverband sei von Beginn an durch gegenseitiges Verständnis geprägt gewesen. Begleitet wurde der mehrmonatige Prozess von Sachverständigen und Juristen der Abteilung Land- und Forstwirtschaft des Landes OÖ. „Einerseits die Abstimmungen in den Verhandlungsgruppen, aber auch die Rückmeldungen verschiedener Organisationen im Zuge des Begutachtungsverfahrens, haben es ermöglicht, dass man sich nun bei den letzten offenen Punkten im Unterausschuss einigen konnte“, so Langer-Weninger.
Die Novelle sieht unter anderem vor, dass bei Wildschäden künftig die Landwirtschaftskammer und Experten des Jagdverbandes beraten. Grundbesitzer sollen künftig Mitspracherecht bei den Wildfütterungen haben. Gemeindejagdvorstände werden geschaffen. Auch der Klimaschutz ist großes Thema.
Mehr Infos zur Novelle: Einigung zu neuem OÖ. Jagdgesetz erzielt
„Mit dem neuen Jagdgesetz treffen wir den Zahn der Zeit, fördern den Umbau zu klimafitten Wäldern und setzen somit richtungsweisende Schritte in eine nachhaltige Zukunft“, so Michaela Langer-Weninger.
Beschluss am 25. Jänner
Das neue Jagdgesetz wird dem Ausschuss für Standortentwicklung zugewiesen und soll am 25. Jänner im Oö. Landtag beschlossen werden. Inkrafttreten soll die Novelle dann am 1. April, rechtzeitig zum Beginn des neuen Jagdjahres. „Im Anschluss werden die dazu notwendigen Verordnungen erarbeitet. Diese sollen nach Inkrafttreten des neuen Jagdgesetzes in Begutachtung gesendet werden, damit auch diese zeitnahe Anwendung finden können“, so das weitere Vorgehen.
„Vernünftiges, modernes Gesetz“
Auch Landtagsabgeordneter Josef Rathgeb (ÖVP), Vorsitzender des Unterausschusses, sieht einen „vernünftigen, zeitgemäßen Interessensausgleich. Dieses moderne Gesetz stellt sicher, dass die heimische Jagd auch in Zukunft ihren Mehrwert für unser Land angemessen entfalten kann.“ ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel: „Der punktgenaue Abschluss der Beratungen im Unterausschuss zeigt einmal mehr die konsensorientierte Vorgehensweise, die die Entstehung des neuen Jagdgesetzes begleitet hat. Bei allen berechtigten Einzelinteressen gilt es stets das große Ganze im Auge zu behalten. Das ist hier besonders gut gelungen und bestätigt den hohen Stellenwert der Jagd in Oberösterreich.“
SPÖ: „Freier Zugang zur Natur konnte abgesichert werden“
SPÖ-Landwirtschaftssprecher Maria Haas ist erfreut, dass Detailfragen im Unterausschuss beantwortet werden konnten. Das für die SPÖ wichtige Anliegen nach freiem Zugang zur Natur habe abgesichert werden können. „Im aktuellen Entwurf konnten Lösungen zum Thema Wildruhezonen und Jägersteige gefunden werden, welche die Betretung des Waldes zu Erholungszwecken an sich nicht einschränken. Auch haben wir klargestellt, dass das Mitführen von Kameras und Ferngläser nicht unter sogenannte ‚Gegenstände, die das Fangen und Töten von Wild erleichtern‘ fällt, die nur Jäger dabeihaben dürfen“.
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