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220 kv-Versorgungsring für OÖ Zentralraum: Bundesverwaltungsgericht gibt grünes Licht

Tips Logo Karin Seyringer, 26.06.2024 15:18

OÖ/LINZ. Das Bundesverwaltungsgericht hat die UVP-Genehmigung für den oberösterreichischen Projektteil des 220 kV-Stromversorgungsrings „Zentralraum OÖ“ in zweiter Instanz bestätigt. Das Mega-Infrastrukturprojekt ist auch Voraussetzung für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion der voestalpine.

Symbolfoto - grünes Licht für den 220 kv-Versorgungsring im OÖ Zentralraum. (Foto: Austrian Power Grid)

Im März 2023 erteilten die Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich die Genehmigung nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz zur Errichtung und zum Betrieb der 220-kV-Stromleitung „Zentralraum OÖ“. Drei Beschwerden von Anrainern wurden eingebracht. Das Bundesverwaltungsgericht hat die UVP-Genehmigung aber nun in zweiter Instanz rechtskräftig bestätigt.

Bestätigt wurde auch, dass die Genehmigung „in vollem Umfang auch konsumierbar ist“, somit kann nun mit den nötigen Schritten vor Baubeginn gestartet werden.

Als Ersatz für das bestehende, über 70 Jahre alte und den zukünftigen Anforderungen nicht mehr entsprechende 110-kV-Netz im Zentralraum Oberösterreich, wird nunmehr ein 220-kV-Versorgungsring errichtet. Es handelt sich um ein Großprojekt der Partner Austrian Power Grid, Netz Oberösterreich GmbH und LINZ NETZ GmbH.

„Die zeitgerechte Umsetzung des Projekts ist nicht nur wesentlich, um den boomenden Wirtschafts- und Industrieraum Oberösterreich infrastrukturell zu stärken, sondern ermöglicht auch einen großen Schritt für die Dekarbonisierung der Region und Österreichs“, betont Christoph Schuh, Unternehmenssprecher der Austrian Power Grid.

Kaineder und Achleitner erfreut

Der für die Umweltverträglichkeitsprüfung zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) zeigt sich höchst erfreut: „Für die Energiewende in Oberösterreich ist es das zentrale Projekt. Damit kann nun der Baustart erfolgen und der enge Zeitplan zur schrittweisen Inbetriebnahme ab 2026 eingehalten können.“ Und weiter: „Mit dem Zukunfts-Upgrade der Stromleitung bekommen wir ein frisches Herz im Zentrum unseres Landes, das auf Generationen hinweg pulsieren wird.“

Wirtschafts- und Energie-Landesrt Markus Achleitner (ÖVP): „Damit wird insbesondere eine Verzögerung des Projektes ‚greentec steel‘ der voestalpine als größtes Klimaschutzprojekt Österreichs verhindert. Es können somit ab 2027 rund 2 Millionen Tonnen CO₂ in Oberösterreich eingespart werden“, so Achleitner. Für ihn wichtig: „Wer Ja zur Energiewende sagt, muss auch Ja zum Leitungsausbau sagen. Der Widerstand gegen dieses Projekt ist umso unverständlicher, weil die Umsetzung weitestgehend auf Bestandstrassen erfolgen soll.“ Achleitner fordert von einer künftigen Bundesregierung, dass bei Energiewende-Vorhaben – aufgrund der Dringlichkeit der Umsetzung - die aufschiebende Wirkung von Beschwerden im Regelfall gesetzlich ausgeschlossen sein soll.

Für Versorgungssicherheit und grünen Stahl

Der neue Versorgungsring ist nicht nur ein Beitrag für die Versorgungssicherheit, sondern auchfür der gesamten Stromnetz-Abstützung des Zentralraums und des Mühlviertels. Unmittelbar zusammenhängend und aufbauend sind andere Netzausbauprojekte.

Ermöglicht werde auch die langfristige Stilllegung der fossilen Kraftwerke im Zentralraum Oberösterreichs und die Umstellung der Stahlproduktion der voestalpine von fossil betriebenen Hochöfen auf Lichtbogenschmelzöfen.


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