Spatenstich für viergleisigen Ausbau der Weststrecke Linz - Marchtrenk
LINZ/HÖRSCHING/MARCHTRENK. Die Weststrecke ist die Hauptschlagader der österreichischen Bahn. Die ÖBB investieren kräftig in den Ausbau. Am Montag erfolgte der offizielle Spatenstich zum viergleisigen Ausbau des Bauabschnittes Linz-Marchtrenk.
Ein Drittel aller Züge in Österreich fährt auf der Weststrecke. Und das, obwohl die Weststrecke nur rund zehn Prozent des Streckennetzes ausmacht. Damit ist sie Hauptschlagader der österreichischen Bahn. Im Abschnitt Linz-Wels fahren 400 bis 450 Züge pro Tag.
Nun wird auch der 24 km lange Abschnitt Linz – Wels viergleisig ausgebaut. Mit dem Baustart zwischen Linz und Marchtrenk wird auf dem gesamten Abschnitt von der Linzer Westausfahrt bis Wels gearbeitet. Rund 110 Millionen Euro werden allein dieses Jahr zwischen Linz und Wels investiert. In Summe sind es 954 Millionen Euro.
Parallel vier Ausbauprojekte
In Oberösterreich arbeiten die ÖBB nach nun erfolgtem Spatenstich parallel an vier Ausbauprojekten entlang der Weststrecke:
- Der Abschnitt Linz Vbf. West – Linz Signalbrücke östlich des Linzer Hauptbahnhofes befindet sich aktuell in Planung
- Im Bau ist Westseite des Linzer Hauptbahnhofs
- Im Bau ist der Abschnitt Marchtrenk – Wels
Zum offiziellen Spatenstich des Bauabschnittes „Linz – Marchtrenk“ trafen sich in Hörsching ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich Wolfgang Bogensberger, Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) sowie Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ).
Trasse bei Pasching-Hörsching nach Süden verschoben
Mit dem viergleisigen Ausbau entsteht auch die Voraussetzung für ein dichteres S-Bahn-System im Raum Linz-Wels. Zusätzlich profitieren Zugreisende von den neuen, barrierefreien Haltestellen mit Park&Ride-Anlagen in Leonding, Hörsching und Oftering. In Pasching werden die Voraussetzungen geschaffen, um später eine Haltestelle Pasching errichten zu können.
Zwischen Linz und Marchtrenk werden anstatt der bestehenden Bahnanlage vier neue Hochleistungsgleise für Streckenhöchstgeschwindigkeiten bis zu 230 km/h (z.B. Railjet) errichtet. Für den Regionalverkehr ist eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h vorgesehen.
Die Trasse wird im Bereich Pasching–Hörsching wenige hundert Meter nach Süden verschoben. Die neue Strecke bindet so auch das wachsende Gewerbegebiet im Bereich des Flughafens Hörsching ein.
„Für umweltfreundlichen und effizienten Transport“
„Der Ausbau der viergleisigen Weststrecke ist ein entscheidender Schritt für die Zukunft unserer Mobilität. Damit schaffen wir nicht nur die Kapazitäten für eine effiziente und pünktliche Bahnverbindung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, betonte Gewessler.
„Wir investieren und setzen ein starkes Zeichen für die nachhaltige und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur Österreichs. Diese Modernisierung der Weststrecke zwischen Linz und Marchtrenk ermöglicht es uns, noch mehr Menschen und Güter umweltfreundlich und effizient zu transportieren“, unterstreicht auch ÖBB-CEO Andreas Matthä.
Wolfgang Bogensberger: „Die Europäische Union hat die Vorarbeiten für den Ausbau mit rund elf Millionen Euro mitfinanziert. Der Abschnitt ist ein wichtiges Puzzleteil des Rhein-Donau-Korridors, der Ost- und Westeuropa verbindet. Er wird nun auch fit gemacht für das Europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS, das den grenzüberschreitenden Bahnverkehr erleichtert.“
Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner betonen auch die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort: „Der Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels umfasst 64 neue Gleiskilometer, 120.000 m² Schallschutzwände, drei moderne Haltestellen und drei Millionen Kubikmeter Erdbewegung. Dieser Ausbau stellt einen entscheidenden Schritt für die Zukunft unserer Mobilität dar und sichert den Wirtschaftsstandort Oberösterreich“, so Steinkellner. „So entsteht eine leistungsfähige Schienen-Infrastruktur für die zahlreichen Unternehmen und Logistiker im Zentralraum. Gleichzeitig kann das Angebot im öffentlichen Verkehr noch besser an die Bedürfnisse der Pendler angepasst werden“, ergänzt Achleitner.
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