OÖ. Das Sammeln und Recycling von Elektroaltgeräten ist ein zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Abfallwirtschaft und trägt maßgeblich zur Schonung unserer Ressourcen bei. In Oberösterreich stehen zahlreiche Sammelstellen zur Verfügung, um alten und defekte Elektrogeräte fachgerecht zu entsorgen. Diese Einrichtungen, bekannt als Mistplätze, Recyclinghöfe oder Abfallzentren, nehmen eine Vielzahl von Geräten kostenlos entgegen.
Große Elektrogeräte, zu denen Geräte mit einer Seitenlänge von über 50 cm zählen, umfassen unter anderem Waschmaschinen, Kühlschränke, E-Herde und Geschirrspüler. Diese Geräte sind besonders wertvoll, da sie große Mengen an recycelbaren Materialien enthalten. Beispielsweise bestehen Waschmaschinen zu rund 60 Prozent aus Eisen, elf Prozent aus Kunststoff, fünf Prozent aus Glas und drei Prozent aus Nichteisenmetallen wie Kupfer und Aluminium. Die fachgerechte Entsorgung dieser Geräte ist besonders wichtig, da sie wertvolle Rohstoffe zurück in den Wirtschaftskreislauf bringt. Die Abgabe großer Elektrogeräte erfolgt entweder bei einer der kommunalen Sammelstellen oder direkt beim Händler. Händler sind gesetzlich verpflichtet, beim Kauf eines neuen Geräts das alte kostenlos mitzunehmen und zu recyceln; dies gilt auch für Geräte, die online bestellt wurden.
Klein, aber wertvoll
Kleingeräte umfassen nahezu alle tragbaren Elektrogeräte, wie Bügeleisen, Mixer, Kaffeemaschinen, elektrische Zahnbürsten, Rasierapparate und Computerzubehör. Diese Geräte haben oft eine kürzere Lebensdauer und werden daher häufiger ersetzt. Obwohl sie klein sind, enthalten sie wertvolle Materialien. Um diese Rohstoffe effizient zu recyceln, ist es wichtig, die Kleingeräte bei den öffentlichen Sammelstellen abzugeben. Etliche Sammelstellen haben bereits „ReUse“-Bereiche, in denen gebrauchte, aber noch funktionstüchtige Geräte gesammelt und auf ihre Wiederverwendbarkeit geprüft werden.
Handyentsorgung: Goldgrube statt Müll
Mobiltelefone sind besonders wertvolle Elektrogeräte, da sie eine hohe Konzentration an seltenen und teuren Rohstoffen enthalten. Eine Tonne alter Mobiltelefone enthält beispielsweise bis zu 50 Mal mehr Gold als eine Tonne Golderz. Neben Gold finden sich in alten Handys auch Silber, Palladium und Kupfer. Daher ist es besonders wichtig, dass alte oder kaputte Mobiltelefone nicht im Restmüll landen, sondern fachgerecht entsorgt werden. In Österreich gibt es mehrere Möglichkeiten, alte Handys zu entsorgen. Die einfachste Methode ist die Abgabe bei einem Altstoffsammelzentrum, wo sie gesammelt und umweltgerecht verwertet werden. Eine alternative Möglichkeit besteht darin, alte Handys bei Spendenaktionen abzugeben, bei denen funktionstüchtige Geräte aufbereitet und für wohltätige Zwecke verkauft werden. Zudem können alte Handys auch beim Händler zurückgegeben werden.
Gesetzliche Grundlagen und Umweltauswirkungen
Die Grundlage für die Sammlung und Verwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten bildet die WEEE-Richtlinie der EU aus dem Jahr 2003. Diese zielt darauf ab, die Umweltbelastung durch Elektrogeräte zu minimieren und wertvolle Sekundärrohstoffe zu gewinnen. In Österreich werden jährlich rund 80.000 Tonnen Elektrogeräte gesammelt und umweltfreundlich verwertet. Das österreichische Abfallwirtschaftsgesetz schreibt seit 2002 vor, dass Abfälle ausschließlich an befugte Sammler oder Abfallbehandler übergeben werden müssen. Die Abgabe von ausgedienten Elektrogeräten an illegale Sammler ist somit ungesetzlich und schädigt nicht nur die Umwelt, sondern benachteiligt auch die heimische Wirtschaft. Die fachgerechte Entsorgung von Elektroaltgeräten ist daher ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung.
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