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Gesundheitsvorsorge: Kepler Uniklinikum und Militärkommando Oberösterreich arbeiten bei Stellung zusammen

Tips Logo Maya Lauren Matschek, 07.08.2024 15:54

OÖ/LINZ. Um die Gesundheit Stellungspflichtiger zu fördern, starten das Kepler Universitätsklinikum (KUK) und das Militärkommando Oberösterreich eine österreichweit einzigartige Kooperation. Das Pilotprojekt soll im Herbst 2024 gestartet werden.

V. l.: Ärztlicher Direktor des Kepler Universitätsklinikums Karl-Heinz Stadlbauer, Ministerin Klaudia Tanner, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Militärkommandant Brigadier Dieter Muhr (Foto: Land OÖ/Daniel Kauder)

Bei der neuen Kooperation zwischen dem KUK und dem oberösterreichischem Bundesheer steht die Gesundheit junger Frauen und Männer im Mittelpunkt. Ziel ist es, durch Prävention und Früherkennung schwerer Krankheiten, die Gesundheit der Stellungspflichtigen zu fördern.

„Unsere Gesundheit ist entscheidend für unsere Lebensqualität. In diesem Sinne übernimmt das Österreichische Bundesheer Verantwortung für die Gesundheit der Stellungspflichtigen und hat mit den oberösterreichischen Projektpartnern ein österreichweites Vorzeigeprojekt im Sinne der Gesundheitsvorsorge ins Leben gerufen“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), die am Mittwoch zu Gast in der Stellungsstraße in Linz war.

Prävention als Ziel

Die Stellungsuntersuchung beim Bundesheer stellt im Leben von junger Erwachsener oft die erste komplette und umfassende medizinische Abklärung dar. Umso wichtiger sei deswegen die jüngst geschlossene Kooperation, weil die dabei durchgeführten Untersuchungen tiefgreifender sind und so schwerwiegende Erkrankungen frühzeitig diagnostiziert werden können. Dieses Pilotprojekt ist in Österreich bisher einzigartig und soll im dritten Quartal dieses Jahres gestartet werden.

„In Oberösterreich arbeiten wir gemeinsam an einem großen Ziel – dass die Menschen in unserem Land gut und gesund leben können, von heute bis ins hohe Alter. Wir tun dies, indem wir die Versorgung der Menschen weiterhin stärken und gleichzeitig auf Vorsorge und Prävention setzen“, so LH-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP).

Lebensqualität junger Menschen verbessern

Insgesamt sollen rund 350 Stellungspflichtige pro Jahr zu einer fachärztlichen Abklärung weitergeschickt werden. Diese fachärztliche Abklärung ergibt sich nach dem Durchlauf aller Stationen der Stellungsstraße und der Untersuchung durch Stellungs-Psychologinnen und Ärzte.

„Das Kepler Universitätsklinikum kann den Beteiligten Befunde mit höchster Qualität und Kompetenz in kürzester Zeit zur Verfügung stellen“, so Militärkommandant Brigadier Dieter Muhr.

Fokus auf spezialisierte Krankheitsbilder

Die Kooperation zwischen dem KUK und dem oberösterreichischen Heer konzentriert sich zunächst auf folgende Fachbereiche:

  • Augenheilkunde: Hier sollen Sehbeeinträchtigungen, wie markante Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie ein Verlust der Sehkraft unter 50 Prozent, untersucht und abgeklärt werden. Pro Woche sind das drei bis fünf Personen, die nach der Erstuntersuchung bei der Stellungnahme des Heers zum Facharzt ins KUK überstellt werden sollen.
  • HNO: Abgeklärt werden Hörverminderungen, die mit einem Hörverlust von mindestens 40 bis 50 Dezibel einhergehen. Diese Untersuchung sollen ebenfalls drei bis fünf Personen pro Woche in Anspruch nehmen können.
  • Urologie: Ein bis drei Stellungspflichtige pro Monat sollen zur Diagnostik von Weichteil-Tumoren im Hodenbereich, Flüssigkeitsansammlungen im Hoden, Harnabfluss-Störungen sowie Urin im Blut im Linzer Universitätsklinikum präventiv untersucht werden.
  • Psychatrie: Zur Begutachtung bei akuter Suizidalität sollen pro Monat ein bis fünf junge Frauen und Männer in das KUK weitergeschickt werden.

Zunahme psychischer Erkrankungen

Es gibt neun Tauglichkeitsstufen, die durchschnittliche Stufe, die junge Menschen bei der ersten Stellungsuntersuchung erreichen, ist laut Muhr seit Jahren gleichbleibend bei fünf. Jedoch verschlechtert sich laut Tanner der Allgemeinzustand der Jugendlichen seit einigen Jahren. Häufiger Grund für eine niedrige Tauglichkeitsstufe sei Übergewicht. „Auch stellen wir eine Zunahme an psychischen Erkrankungen fest“, so die Verteidigungsministerin.

„Die Kooperation bietet die Möglichkeit, schwerwiegende Erkrankungen schon im jungen Erwachsenenalter zu erkennen. Diese Form der Prävention hilft nicht nur den jungen Menschen, die so frühzeitig abgeklärt und in Folge therapiert werden können, sondern auch uns als Klinikum, weil somit Folgeerkrankungen mit entsprechenden Krankenhausaufenthalten vermieden werden können“, so Karl-Heinz Stadlbauer, Ärztlicher Direktor des Kepler Universitätsklinikums.


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