Reaktionen auf den Prüfbericht zur Bruckneruniversität
LINZ. Die Anton-Bruckner-Privatuniversität muss 360.000 Euro an das Land Oberösterreich zurückzahlen. Der Landesrechnungshof hat heute einen Bericht über die Sonderprüfung der Universität veröffentlicht und siebzehn Empfehlungen ausgesprochen.
Der Universitätsrektor Martin Rummel und der OÖ. Landeshauptmann Thomas Stelzer sehen die Uni beide auf einem guten Weg. Rummel sagt, einen Großteil der vom Landesrechnungshof gemachten Empfehlungen habe man entweder in Angriff genommen oder schon erfolgreich umgesetzt. Stelzer (ÖVP) meint, es seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, „die transparent aufgearbeitet wurden, aus denen man aber gelernt und die Konsequenzen gezogen hat, sodass für die Zukunft ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist.“
Grüne: Fehlerhafte Führung und mangelhafte Aufsicht
Der Grüne Klubobmann Severin Mayr sieht das anders: „Das hat Bruckner nicht verdient. Zuerst der Brucknerhaus-Wirbel und jetzt ein desaströser Rechnungshofbericht zur Bruckner-Uni, der die groben Verfehlungen der letzten Jahre nicht nur bestätigt, sondern auch neue Ungereimtheiten aufzeigt. Budgetierungsfehler, fragwürdige Beraterkosten, Intransparenz – der Bericht liest sich wie ein Best of Missmanagement. Das ist das Ergebnis, wenn fehlerhafte Führung und mangelhafte Aufsicht aufeinandertreffen. Dieses Versagen muss aufhören, das Management der Brucker-Uni auf eine solide Basis gestellt und eine funktionierende Kontrolle gesichert werden.“
Eine ordentliche Geschäftsführung und funktionierende Kontrolle müsse selbstverständlich sein, dazu sei man in den letzten Jahren nicht fähig gewesen. Das sei „erschütternd, für das Kulturland OÖ megapeinlich und die Steuerzahler:innen teuer“, schließt Mayr.
SPOOE fordert schärfere Trennung zwischen Förder- und Kontrollorgan
Die SPOOE hat die Sonderprüfung in Auftrag gegeben und dazu heute bei einer Pressekonferenz ihre Ansichten mitgeteilt: Hier geht es zum Bericht
FPOOE will penible Aufarbeitung
FPOOE-Klubobmann Herwig Mahr fordert eine „Punkt für Punkt“-Aufarbeitung: „Hier werden Missstände aufgezeigt, die in einem durch Steuergeld finanzierten Unternehmen nicht toleriert werden dürfen. Neben der LIVA-Affäre treten auch bei der Bruckner-Uni offensichtliche betriebswirtschaftliche Missstände in der Kulturszene zutage, die bereinigt werden müssen. Zu begrüßen ist, dass von Landesseite unverzüglich Schritte zur Kontrolle und Steuerung getroffen wurden. Die draus abgeleiteten Maßnahmen und Empfehlungen müssen gemeinsam mit dem Ergebnis der LRH-Prüfung Punkt für Punkt abgearbeitet werden“, sagt Mahr.
MFG: Unvertretbar für Institution, die mit öffentlichen Geldern finanziert wird
MFG-Bundesparteiobmann Joachim Aigner meldet sich ebenfalls zur Causa zu Wort: „In der Bruckneruni gibt es massive Probleme auf der Management-Ebene: Vergabe von Aufträgen (z.B. Beratungsleistungen), die nach keiner einheitlichen und durchgängigen Vorgehensweise erfolgen und bei denen die gesetzlichen Vorgaben nicht durchgehend eingehalten werden, eine nicht ordnungsgemäße Übergabe der Aufgaben beim Wechsel in der Universitätsdirektion, (bewusste oder unbewusste) fehlerhafte Budgetplanung - das ist unvertretbar für die Führung einer Institution, die großteils mit öffentlichen Geldern finanziert wird.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden