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Sozialwirtschaft: Auf vier Prozent Gehaltsplus geeinigt

Tips Logo Karin Seyringer, 26.11.2024 09:53

Ö. Die dritte Verhandlungsrunde zum Kollektivertrag Sozialwirtschaft am Montag brachte eine Einigung. Die Ist- und Mindestgehälter der rund 130.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich in Österreich steigen um vier Prozent. Auch im Rahmenrecht gibt es Verbesserungen.

Symbolfoto - Einigung bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft (Foto: Peter Atkins/stock.adobe.com)

16 Stunden lang wurde verhandelt, bevor es in der Nacht auf Dienstag zur Einigung kam. Die Vertreter der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) und der Gewerkschaften GPA und vida verständigten sich auf ein Gehaltsplus von vier Prozent.

Der Abschluss im Detail:

  • die Mindest- und Ist-Gehälter werden um vier Prozent erhöht
  • die Zulagen und Zuschläge werden um vier Prozent erhöht
  • der große Flexibilitätszuschlag (Prämie fürs Einspringen) wird auf 50 Euro erhöht
  • der kleine Flexibilisierungszuschlag wird auf 25 Euro erhöht
  • der Pflegezuschuss bleibt als Zusatzkollektivvertrag erhalten
  • die Verwendungsgruppen für Verwaltungsangestellte werden verbessert
  • eine soziale Absicherung für Tageseltern wurde vereinbart.

Die Änderungen im Kollektivvertrag Sozialwirtschaft treten mit 1. Jänner 2025 in Kraft.

„Kein einfacher Abschluss“

„Wir sind trotz der Rezession und der negativen Aussichten für die Wirtschaft einen großen Schritt auf unsere Beschäftigten zugegangen, um einen beidseitigen positiven Abschluss zu erzielen“, betont SWÖ-Verhandlungsführerin Yvonne Hochsteiner in einer Aussendung. Damit sei die Inflationsrate abgegolten und auch eine Reallohnerhöhung erzielt.

„Mit der abermaligen Erhöhung über der Inflationsrate senden wir ein wichtiges Signal in Richtung Beschäftigte aus“, ergänzt SWÖ-Vorsitzender Erich Fenninger. „Allen Beteiligten muss bewusst sein, dass das diesmal kein einfacher Abschluss war. Das nächste Jahr wird wirtschaftlich sehr schwierig sein, aber gleichzeitig muss klar sein, dass der Gesundheits- und Sozialbereich der Politik etwas wert sein muss.“

„Attraktivität der Branche erhöhen“

Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA: „Mit dem Gehaltsabschluss sichern wir die Kaufkraft der Beschäftigten. Besonders in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stellen wir sicher, dass die Beschäftigten sich ihr Leben weiter leisten können.“

Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida, betonte in einer Aussendung nach der Einigung: „Auch im Rahmenrecht sind uns Erfolge gelungen. So konnten wir mehr Geld fürs Einspringen sicherstellen und darüber hinaus eine bessere Einstufung für Kollegen in der Verwaltung erreichen. Nur wenn wir die Arbeitsbedingungen kontinuierlich verbessern, können wir die Attraktivität dieser wichtigen Branche erhöhen.“

Kundgebungen, Betriebsversammlungen

Im Vorfeld der Einigungen riefen die Gewerkschaften zu Betriebsversammlungen und Kundgebungen auf, darunter auch in Linz.

Mehr lesen: Kollektivvertrag Sozialwirtschaft: Gewerkschaft fordert bei Kundgebung in Linz 6,1 Prozent und bessere Arbeitsbedingungen


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