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OÖ. Bei 5,0 Prozent liegt die Arbeitslosenquote in Oberösterreich mit Mai 2025. Zwar hat Oberösterreich damit die zweitniedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer, allerdings auch den höchsten Anstieg an Arbeitslosen im Jahresvergleich. Das AMS OÖ hat am Montag die aktuellen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht.

 (Foto: HelgaQ/stock.adobe.com)
(Foto: HelgaQ/stock.adobe.com)

„Die unsichere geopolitische Wirtschaftslage führt nach wie vor zu zurückhaltender Investitions- und Konsumbereitschaft. Konjunkturimpulse sind noch nicht ausreichend spürbar, um einen merkbar dämpfenden Effekt auf die Arbeitslosigkeit zu erkennen. Daher ist nach wie vor eine Stabilisierung bei der Arbeitslosigkeit der unterschiedlichen Personengruppen das vorrangige Ziel“, so AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt.

36.350 Personen arbeitslos gemeldet

Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,0 Prozent (Österreichschnitt 6,9 Prozent). 36.350 Personen waren im Mai in Oberösterreich arbeitslos gemeldet – ein Plus von 5.857 Personen oder 19,2 Prozent zum Mai des Vorjahres. Im Vergleich zu April 2025 zugleich aber auch einen Rückgang von 1.507. Das höchste Plus musste einmal mehr bei den unter 25-Jährigen sowie bei Langzeitbeschäftigungslosen verzeichnet werden.

Betrachtet man die Branchen, ist der höchste Anstieg im Handel und bei der Warenherstellung zu verzeichnen. Nach Bezirken gabs das größte Plus in Ried, Kirchdorf und Vöcklabruck.

In Schulungen sind 10.378 Personen, nach 10.579 im Vorjahr.

Knapp 20.500 offene Stellen

Dem gegenüber stehen 20.468 beim AMS gemeldete offene Stellen, auch ein Rückgang von 2.480 oder 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang der offenen Stellen liege allerdings unter dem Bundesdurchschnitt, heißt es beim AMS.

694.000 Personen waren im Mai 2025 in Beschäftigung, im Vergleich zum Vorjahr mit 699.192 entspricht dies einem Rückgang um 5.192 oder 0,7 Prozent.

1.879 Lehrstellensuchende, davon 776 sofort verfügbar (plus 197 zu Mai 2024) sind gemeldet, 3.737 sofort verfügbare offene Lehrstellen (minus 68).

Ein „sehr differenziertes Bild“ zeige sich im Industrieland OÖ am Arbeitsmarkt, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) zu den aktuellen Zahlen. „Wir setzen nach wie vor auf Investitionen zur Stärkung des Standortes und der Belebung der Konjunktur: Insgesamt werden heuer im Rahmen des Landeshaushalts 2025 in Oberösterreich rund 1,5 Milliarden Euro investiert.“

Auch verweisen sie auf das Standortprogramm für Arbeit upperWORK. „Ziel ist es, die Menschen rasch in Beschäftigung zu bringen. Insgesamt stehen im Rahmen von upperWORK alleine im heurigen Jahr 385 Millionen Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik in Oberösterreich zur Verfügung.“ Und weiter: „Zugleich ist absehbar, dass aufgrund der demografischen Entwicklung schon in fünf Jahren 83.460 Fachkräfte in Oberösterreich fehlen werden. Daher wird bei upperWORK 2025 ein klarer Fokus auf Qualifizierung gelegt.“

Kritik von SPÖ, Grünen und NEOS

SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu forderte Konjunkturprogramme wie ein Sonderwohnbauprogramm, um Arbeitsplätze abzusichern. „Weiters besteht auch im Bereich der Gemeinden wie etwa beim Schulbau ein beinahe milliardenschwerer Rückstau, der aus SPÖ-Sicht mit einer sofortigen Streichung der Landesumlage von 150 Millionen Euro etwas abgemildert werden kann.“

„Der Jugend brechen die Jobs weg“, reagiert die Grüne Arbeitsmarktsprecherin Ulrike Schwarz. Dadurch würden gleich am Beginn des Arbeitslebens auch Perspektiven, Karrieren und Pläne wegbrechen. „Sie brauchen jetzt vollste Unterstützung. Mit mehr Geld für das AMS, mehr Mittel im Landesbudget und speziell abgestimmten Maßnahmen. Es geht um die Zukunftsaussichten und -chancen einer ganzen Generation.“

NEOS-Landessprecher Felix Eypeltauer sieht für ganz Österreich eine „gemeinsame Kraftanstrengung“ nötig, „um wieder wettbewerbsfähig zu werden – Oberösterreich kann und muss dabei vorangehen. Sicherheit für Investitionen und Konsum entstehen nur durch stabile Rahmenbedingungen.“


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