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Nach Amoklauf in Graz: SPÖ bringt Dringlichkeitsantrag für Waffenrücknahme im Oö. Landtag ein

Tips Logo Baumgartner Anna, 02.07.2025 15:30

OÖ/LINZ. „Oberösterreich sollte mit Anreizmodell Abgabe von Schusswaffen anregen!“, so SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu in Folge der schrecklichen Amoktat von Graz und aktuellen Waffen-Großfunden durch die Polizei. Dazu bringt die SPÖ in der anstehenden Landtagssitzung am Donnerstag einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag ein. Die Anzahl der Schusswaffen in privaten Händen sei in den vergangenen Jahren österreichweit um bedenkliche 80 Prozent massiv gestiegen.

SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu (Foto: MecGreenie)
SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu (Foto: MecGreenie)

Zu viele Waffen im Umlauf seien immer ein Unsicherheitsfaktor. Der private Schusswaffenbesitz erhöhe das Risiko von Tötungsdelikten im häuslichen Umfeld, was Frauen besonders gefährde. Aus diesem Grund sollte Oberösterreich einen Kontrapunkt setzen und sich um weniger Waffen in privaten Händen bemühen, so SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu.

Oberösterreich bei Waffenbesitz im Spitzenfeld

Die Zahl der in Österreich registrierten Schusswaffen ist laut SPÖ OÖ in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Während im Jahr 2014 noch rund 838.000 Schusswaffen im Zentralen Waffenregister erfasst waren, waren es mit Stichtag 1. April 2025 bereits rund 1,5 Millionen – ein Zuwachs von fast 80 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts. Auch die Zahl der legalen Waffenbesitzer ist im gleichen Zeitraum von etwa 240.000 auf rund 370.000 Personen gestiegen. In Oberösterreich besitzen aktuell knapp 66.000 Menschen über 268.000 Waffen, nur in Niederösterreich sind es mehr.

Internationale Beispiele

Die SPÖ zitiert auch Beispiele aus dem Ausland, die den Erfolg von Waffensammlungen zeigen würden: In Serbien hatte die Regierung nach zwei tragischen Amokläufen im Jahr 2023 eine breit angelegte straffreie Abgabe von Waffen ermöglicht, bei der 100.000 illegale Waffen eingingen. In New York und Los Angeles seien Waffen gegen Einkaufsgutscheine getauscht worden.

Keine Kriminalisierung

„Mein Ziel ist nicht die Kriminalisierung von Waffenbesitzern, sondern die Reduktion unnötiger oder veralteter Waffenbestände im privaten Bereich. Oft handelt es sich um Erbstücke in Haushalten, wo niemand Erfahrung im Umgang mit Waffen hat oder es sind noch Kriegsrelikte und Waffen, die mittlerweile verboten sind, im Umlauf. Fakt ist, dass die größte Gefahr für Waffenbesitzer und deren Familien von den eigenen Waffen ausgeht. Dieses Bewusstsein gilt es in der Gesellschaft zu schärfen“, betont Engleitner-Neu.


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