Oberösterreichs Weinbau freut sich über gutes Jahr 2025
OÖ. Oberösterreichs Weinbau erlebt eine neue Blütezeit. Was vor zwei Jahrzehnten als landwirtschaftliches Nischenprojekt begann, hat sich heute zu einem Bestandteil der regionalen Kultur entwickelt. 2025 verspricht ein besonders gutes Weinjahr zu werden, auch mit Kooperationen mit dem Genussland Oberösterreich sowie den KultiWirten.
„Mit Leidenschaft und Pioniergeist haben die Winzer den Weinmarkt erobert“, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Der Weinbau sei ein Symbol für den Innovationsgeist der heimischen Landwirtschaft: „In nur zwei Jahrzehnten ist aus ein paar Hektar eine lebendige Weinregion geworden. Der Weinbau steht stellvertretend für eine Entwicklung, die wir in vielen Bereichen sehen: Mit Mut, Innovationskraft und Zusammenhalt entsteht Zukunft und Vorsprung!“
Sehr dynamische Entwicklung
Rund 40 Winzer bewirtschaften mittlerweile knapp 100 Hektar Rebfläche in Oberösterreich – vor 20 Jahren waren es gerade einmal drei. Über 70 Rebsorten gedeihen auf den sonnenverwöhnten Hängen des Landes, darunter Grüner Veltliner, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller, Zweigelt und Pinot Noir.
„Kaum eine Sparte der oberösterreichischen Landwirtschaft hat in nur wenigen Jahren eine derartige Dynamik entwickelt wie der Weinbau“, unterstreicht Landwirtschaftskammer OÖ-Präsident Franz Waldenberger.
Getrunken wird der Wein zu über 95 Prozent im eigenen Land. „Es ist uns in der Landwirtschaft ein besonderes Anliegen, dass die Gäste in der heimischen Gastronomie darüber informiert werden, woher die Speisen und Getränke stammen. Nur wenn wir mit Stolz unsere Produkte vor den Vorhang holen, können wir das Vertrauen der Konsumenten stärken“, so Waldenberger.
Weinernte 2025: Klassisch, aromatisch, erfreulich
Oberösterreichs Weinbau blickt 2025 auf ein gutes Jahr zurück, so OÖ-Weinbaupräsident Leo Gmeiner. Die Witterung habe für ideale Reife gesorgt. Die Weingärten blieben sowohl von Frost als auch Hagel weitgehend verschont.
„Die Frühjahrsniederschläge kamen rechtzeitig, sodass der trocken-heiße Juni die Entwicklung der Reben nicht merklich beeinflusste. Der feucht-kühle Juli war eine kleine Herausforderung in puncto Pilzkrankheiten, aber spätestens im August und September entwickelten sich die Trauben beinahe wie aus dem Lehrbuch.“ Insbesondere die warmen Tage und kühlen Nächte hätten in diesen beiden Monaten die Aromatik und den Geschmack der Trauben positiv beeinflusst.
„Wenn man das ganze Jahr konsequent im Weingarten arbeitet und dann zum Schluss auch noch etwas Glück mit dem Wetter hat, kann man in OÖ sehr gute Qualitäten ernten. Der Jahrgang 2025 wird ein richtiger Klassiker, trinkanimierend und unglaublich aromatisch“, so Gmeiner.
Zusammenarbeit mit Gastronomie und Genussland
Ein wichtiger Motor für die Entwicklung des Weinbaus in Oberösterreich ist die Kooperation mit dem Genussland Oberösterreich und den KultiWirten, verstärkt werde der Gast bei den KultiWirten künftig auch Weine aus Oberösterreich finden, so Obmann Reinhard Guttner. Die Kooperation soll künftig durch gemeinsame Veranstaltungen und Genusspakete weiter ausgebaut werden.
Trend zum bewussten Konsum und alkoholfreiem Genuss
Der Wandel im Konsumverhalten eröffnet auch für den heimischen Weinbau neue Chancen. Laut „International Wine and Spirit Record“ wächst der Markt für alkoholfreie Getränke jährlich bis 2028 um rund sieben Prozent. Das Genussland habe den ‚No & Say Wow‘- Trend früh erkannt und unterstütze ihn aktiv, so Langer-Weninger. „Mehr als 30 Produkte stehen zur Auswahl – Tendenz steigend. Darunter befinden sich bereits erste entalkoholisierte Weine und Verjus von oberösterreichischen Weinbaubetrieben.“
Foodtrend-Expertin Hanni Rützler sieht ebenfalls eine „spürbare Veränderung in der Getränkekultur“. Exzellente Speisenbegleitung brauche nicht zwingend Alkohol – kreative, handwerklich hergestellte Getränke könnten Gerichte „nicht nur gleichwertig, sondern manchmal sogar besser begleiten“.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden