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Ö/OÖ. In der dritten KV-Verhandlungsrunde für die etwa 430.000 Handelsangestellten und 20.000 Lehrlinge wurde eine Einigung erzielt. Die Mindestgehälter steigen mit 1. Jänner 2026 um 2,55 Prozent.

Einigung beim Handels-KV (Symbolfoto). (Foto: Seventyfour/stock.adobe.com)
Einigung beim Handels-KV (Symbolfoto). (Foto: Seventyfour/stock.adobe.com)

Die Mindestgehälter in der Branche steigen mit 1. Januar um 2,55 Prozent, wobei die betragsmäßige Überzahlung aufrecht bleibt. Es wird auf den nächsten vollen Euro gerundet.

„Der heutige Abschluss ist ein Kompromiss angesichts der wirtschaftlichen Lage. Zentral ist für uns, dass wir eine nachhaltige Gehaltserhöhung für alle garantieren können“, so Mario Ferrari, Chefverhandler der Gewerkschaft GPA. „Es war uns besonders wichtig, dass der Abschluss keine Einmalzahlungen enthält und somit eine dauerhaft wirksame Gehaltserhöhung für alle Angestellten gesichert wird“, so auch Martin Müllauer, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der Gewerkschaft GPA und Betriebsratsvorsitzender der Morawa Buchhandlungen.

Lockerung bei „Schwarz-Weiß-Regelung“

Reformen gibt es im Rahmenrecht, allem voran bei der „Schwarz-Weiß-Regelung“, die bisher bedeutete, dass Beschäftigte, die an einem Samstag nach 13 Uhr arbeiten, am darauffolgenden Samstag einen ganzen freien Tag bekommen müssen. Das wird auch vom Handelsverband positiv bewertet. „Das hat nicht nur den Mitarbeiter-Einsatz erschwert, sondern auch für die Beschäftigten selbst bedeutet, dass man eingeschränkt ist, wenn man beispielsweise eine Ausbildung mit der Berufstätigkeit vereinbaren möchte und am Wochenende im Falle von Betreuungspflichten besser freigespielt wäre. Damit wird eine langjährige Forderung des Handelsverbandes umgesetzt“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands in einer Aussendung.

„Noch tragbarer Kompromiss“

„Wir befinden uns seit vier Jahren in einer Dauerkrise im Handel. Vor allem die Tatsache, dass Kostenentwicklung und Umsatzentwicklung nicht zusammenpassen, macht den Handelsbetrieben zu schaffen. Wir haben nach sehr intensiven, aber konstruktiven Verhandlungen eine Einigung erreicht, die dieses schwierige Umfeld berücksichtigt und im Rahmenrecht zusätzliche Flexibilität erlaubt. Wir haben damit ein starkes Signal einer funktionierenden Sozialpartnerschaft gegeben“, ist Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer.

Sein Kollege in OÖ, Martin Sonntag, Obmann der Sparte Handel in der WKO Oberösterreich, sieht einen „gerade noch tragbaren Kompromiss in einer für den Handel sehr herausfordernden Zeit. Für einige Unternehmen liegt er sicher hart an der Grenze. Zu hoffen bleibt nun, dass diese Gehaltserhöhungen in den österreichischen Handel fließen und nicht im Ausland ausgegeben werden.“ Änderungen bei der Verteilung der wöchentlichen Normalarbeitszeiten mittels Betriebsvereinbarungen werden auch hier positiv gewertet, sie würden auch für mehr Planbarkeit und Flexibilität in den Unternehmen sorgen.


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