Interview mit Paschings Bürgermeister Peter Mair: Weiter moderat wachsen
PASCHING. Peter Mair ist das elfte Jahr Bürgermeister in Pasching. Mit Tips hat er über Kinderbetreuung, Wachstumspläne und den Verkehr in und rund um Pasching gesprochen.
Tips: Welche großen Bauprojekte stehen in Pasching an?
Mair: Wir wollen heuer noch mit dem Bau von Kindergarten und Krabbelstube in Pasching beginnen, aber mit den Bewilligungen wird das knapp. Spätestens im Jänner oder Februar soll dann Baubeginn sein. Ein Jahr später soll das Gebäude eröffnet werden und rasch wird dann auch die Volksschule, die ja direkt daran grenzen wird, gebaut. Dadurch, dass die Gebäude aneinander gebaut werden, spart man Platz. Es wird einen großen Turnsaal geben und einen Innenhof mit Freibereich für Aufführungen.
Tips: Wie viele Kinder finden dort Platz?
Mair: Vier Kindergarten-Gruppen und drei Krabbelstuben-Gruppen sind geplant. Derzeit gibt es Provisorien, zum Beispiel im Gemeindeamt und seit September auch im Dachgeschoß eines alten Bauernhauses. Es gibt auch eine Containergruppe. Die Provisorien sind dann nicht mehr nötig. In der alten Volksschule soll der Hort unterkommen. Die PlusCity wird voraussichtlich im Herbst 2019 einen eigenen Betriebskindergarten eröffnen, der auf die Öffnungszeiten im Handel abgestimmt sein und privat geführt wird.
Tips: Gibt es Pläne für das Altersheim?
Mair: Wo wir Druck machen ist die Erweiterung des gemeindeeigenen Pflegeheims. Da haben wir vom Sozialhilfeverband die Zusage für den Anbau von 13 Zimmern. Das Heim ist relativ klein mit nur 67 Betten, mit den 13 zusätzlichen Betten sind es dann 80 Betten. So kann man es wirtschaflicher führen. Wir haben viele Vormerkungen. Alle wollen in der eigenen Gemeinde bleiben und nicht nach Hörsching oder Leonding gehen. Nächstes Jahr wird mit dem Bau begonnen.
Tips: Wo werden Wohnungen in Pasching gebaut?
Mair: Ich schaue auf Ausgewogenheit zwischen Miet- und Eigentumswohnungen. Derzeit sind 40 Wohnungen der Genossenschaft Familie in der Getreidestraße im Bau. Die Lewog übergibt im Dezember 36 Wohnungen. Die Eigenheim Linz hat mit der ersten Etappe von Miet-Kauf-Projekten begonnen. Wir wollen überschaubares Wachstum, wenngleich wir den 8.000er überschritten haben. Davon sind aber etwa 550 Nebenwohnsitze.
Tips: Gibt es Baugründe für Einfamilienhäuser?
Mair: Wir haben in Thurnharting noch Flächen für den verdichteten Flachbau. Die werden erst dann verkauft, wenn wir Gelder brauchen für Projekte. Es ist jetzt noch nicht klar, ob nächstes Jahr Grundstücke freigegeben werden. Letztes Jahr haben solche Gründe etwa 330 Euro pro Quadratmeter gekostet.
Tips: Gibt es Neuigkeiten zur Verschwenkung der Westbahn?
Mair: Die Flurschutzgemeinschaft und die Gemeinde haben die Pläne der ÖBB beeinsprucht. Wir pochen darauf, dass die Haltestelle Pasching bleibt und attraktiviert wird. Jetzt fährt der Zug nur stündlich nach Linz. Der Flughafenbus ist viel attraktiver für die Paschinger. Das Ziel der ÖBB ist sportlich: 2020 bis 2026 wollen sie den Bau umsetzen. Der Ausbau zwischen Linz und Marchtrenk kostet 1 Milliarde Euro. Der Ausbau ist so wichtig, weil die Trasse so stark befahren ist.
Tips: Gibt es ein akutes Verkehrsprojekt in der Gemeinde?
Mair: In der Schulstraße werden wir im November Gründe kaufen oder tauschen, damit ein Nadelöhr am Schulweg für die Volksschüler durch einen Gehsteig entschärft wird. Zwischen zwei Bauernhöfen und der Friedhofsmauer ergibt sich diese Engstelle. Es ist eine 30er-Zone und es gibt einen roten Asphaltstreifen, aber die Schüler sind sicherer, wenn sie auf dem Gehsteig gehen können.
Tips: Was ist sonst noch geplant beim Verkehr?
Beim Land OÖ und Oberösterreichischen Verkehrsverbund pochen wir darauf, dass Pasching künftig so wie die anderen Ortsteile in die Kernzone Linz eingegliedert wird. Es gibt ja die kuriose Situation, dass Langholzfeld, Wagram und Thurnharting in der Kernzone, Pasching aber außerhalb der Kernzone liegt. Das ist Ungleichbehandlung und das versteht der Bürger nicht. Beim Verkehrslandesrat und beim OÖVV ist eine Lösung wegen Geldmangels nicht absehbar.
Tips: Wo gibt es Probleme beim Straßenverkehr?
Mair: Es gibt auch das Problem des schnellen Straßenverkehrs. Wir setzen uns seit Jahren für eine eigene Verkehrsüberwachung mit Radargeräten ein, aber das hängt von der Polizei ab und da bekommen wir keine Bewilligungen.
Tips: Gibt es Pläne, den Radverkehr zu attraktivieren?
Mair: Das Verkehrsresort am Land OÖ plant mit Leonding, Pasching und Wilhering eine Radroute entlang der LiLo. Das Ziel soll einmal Straßham sein. Ich denke, das Nadelöhr von Linz heraus kann ein Problem sein. Man wird sehen, wie sich das entwickelt.
Tips: Pasching bekommt die erste Chronik. Haben Sie das Werk schon gesehen?
Mair: Ja, die Chronik ist ganz toll. Ich kenne die Inhalte schon und Manfred Carrington hat das perfekt gemacht. Wir präsentieren das Buch jetzt im November und verkaufen es im passenden Rahmen, etwa bei Weihnachtsmärkten. Mit 40 Euro haben wir, denke ich, einen vernünftigen Preis angesetzt.
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