Thomas Lansius-Ausstellung präsentiert erste Rechenmaschine der Welt
PERG. Am Freitag, 5. Mai um 19 Uhr, eröffnet das Heimathaus-Stadtmuseum die Sonderausstellung „Thomas Lansius – Flucht und Karriere“. Die Ausstellung kann anschließend bis 26. Oktober besucht werden.
Die erste mechanische Rechenmaschine der Welt war aus Holz und verbrannte, bevor sie ganz fertig war. Der Erfinder, Wilhelm Schickard aus Tübingen, hatte sie für Johannes Kepler gebaut. Obmann Franz Moser freut sich ganz besonders, dass heuer in der Sonderausstellung von Mai bis Oktober 2017 ein Nachbau im Heimathaus-Stadtmuseum Perg gezeigt werden kann.
Der aus Perg stammende Tübinger Gelehrte Thomas Lansius bewahrte den Nachlass seines Kollegen, Freundes und Nachbarn Wilhelm Schickard nach dessen Tod verschnürt im Keller seines Wohnhauses für die Erben auf. Darin befand sich auch eine Skizze der „Rechenuhr“ Schickards. Diese Skizze und eine weitere Skizze aus dem Nachlass von Johannes Kepler ermöglichten ab 1957 die Herstellung von funktionsfähigen Nachbauten.
In Österreich sind nur zwei derartige Nachbau-Rechenmaschinen verfügbar, eine im Technischen Museum in Wien und eine im Archiv der Johannes Kepler Universität in Linz. Während der Sonderausstellung „Thomas Lansius - Flucht & Karriere“ wird das Linzer Exponat von Mai bis Oktober 2017 im Heimathaus-Stadtmuseum Perg zu bewundern sein.
Ausstellungshighlights
Die Sonderausstellung im Heimathaus-Stadtmuseum Perg wird am Freitag, 5. Mai um 19 Uhr mit einer besonderen musikalischen Darbietung eröffnet. Ein Ensemble unter der Leitung von Andreas Holzer wird ein instrumental begleitetes Lied darbieten, das zuletzt vor 360 Jahren bei einer der Trauerfeierlichkeiten für den im hohen Alter von 80 Jahren verstorbenen Thomas Lansius zu hören war.
Weitere Originalexponate und Repliken für die Ausstellung wurden von der Universität Tübingen, vom Stift Kremsmünster, vom Schlossmuseum Peuerbach, vom Innviertler Volkskundehaus, vom Heimatmuseum Langenstein, von den Pfarren Pergkirchen und Bad Kreuzen und vom Evangelischen Museum Oberösterreich in Rutzenmoos zur Verfügung gestellt. Es werden einige von Thomas Lansius in lateinischer Sprache herausgegebene umfangreiche Bücher im Original, weitere Schriften als Nachdruck in der Ausstellung zu sehen sein. In der Ausstellung wird erinnert an das protestantische Umfeld im Machlandviertel und über die einsetzende Gegenreformation.
Besonders hervorgetan haben sich die Vorstandsmitglieder Erwin und Käte Kranzler, die in mühevoller Arbeit drei Dioramen mit zeitgenössischen Szenen erstellt haben. Darunter Szenen von liturgischen Feiern aus dem Taufbuch der Pfarre Kreuzen und eine Szene aus der Ritterakademie Collegium Illustre in Tübingen, wo Thomas Lansius mehr als 50 Jahre gewirkt hat.
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