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Konzertereignis: Alfred Hochedlingers Kantate Homo homini lupus

Margarete Frühwirth, 22.10.2018 11:20

MAUTHAUSEN. Die Aufführung der Kantate des Mauthausener Komponisten Alfred Hochedlinger über Leben, Leiden, Sterben und Befreiung im Konzentrationslager Mauthausen begeisterte am Sonntagabend, 21. Oktober in der Pfarrkirche Mauthausen.

CPM musica viva mit mit Orchester      Fotos: Fürst
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Homo homini lupus – Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, so der Titel der Kantate, wurde als Gemeinschaftsproduktion des Chores CPM musica viva mit Orchester und Sopran-Solo (Doris Lang)  sowie Tänzerinnen der Landesmusikschulen Mauthausen und St. Georgen an der Gusen aufgeführt. Organist Gerhard Raab stimmte mit einem großartig interpretierten Präludium Felix Mendelssohn Bartholdys auf die Aufführung ein. 

Berührender wie aufwühlender Abend

Die Kantate besteht aus fünf Sätzen, wobei sich die Melodie des ersten Satzes „Homo homini lupus“ (Ankunft in Mauthausen) im letzten Satz „Ist das die Zukunft, auf die wir bauen“ (Gegenwart) wieder findet. „Es war uns besonders wichtig, im Zusammenhang mit Geschichtsbewältigung die Ist-Situation zu beleuchten. Dabei soll es nicht um ein Aufwiegen von Schuld, ein Bewerten … gehen, sondern um das Aufzeigen der traurigen Tatsache, dass auch heute der Mensch aus der Geschichte nicht gelernt hat, friedlicher zusammen zu leben“, sagt Hochedlinger. Die Tanzgruppe unter Leitung von Ursula Buttinger setzte einen besonderen Akzent. Thomas Baum trug Schilderungen von Zeitzeugen aus dem Lagergeschehen vor, die die Sätze der Kantate inhaltlich vertieften und verdichteten. Eine bemerkenswerte Veranstaltung und ein berührender Abend zum Gedenkjahr 2018, der Menschlichkeit im Fokus hatte und vom Publikum mit großem Applaus honoriert wurde.

INFO

Im November 2007 wurde am Bahnhof Mauthausen ein Denkmal enthüllt, das an die Ankunft der ersten Häftlinge in Mauthausen erinnern soll. Zu diesem Anlass komponierte Alfred Hochedlinger das eindringliche Werk „Homo homini lupus“. Er griff dabei ein lateinisches Zitat des vorchristlichen, römischen Dichters Plautus auf, übersetzt „Ein Wolf ist der Mensch den Menschen“. Textlich wurde Hochedlinger bei dem Vorhaben von Werner Wöckinger unterstützt. „Der Mensch ist dem Menschen ein gieriger Wolf“ lässt Hochedlinger den Chor singen und will uns damit sagen, dass der Mensch - einmal losgelassen - seine eigene Spezies wie eine Bestie attackiert. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, sich selbst in die Schranken zu weisen und Regeln für ein friedliches Zusammenleben aufzustellen. Quelle: http://cpm.homedns.org/cpm/hhl/kantate.html

 


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