
GREIN. Eine Sternstunde erlebten Theaterfreunde bei der umjubelten Premiere von Ferdinand Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ im Stadttheater Grein.
Ferdinand Raimunds Lehrstücks der Selbsterkenntnis geriet in der Inszenierung von Doris Happl im Stadttheater Grein zu einer vergnüglichen Verquickung des romantischen Zauberspiels aus dem 19. Jahrhundert mit der Gegenwelt der Hippie- und 68er-Bewegung.
Höchstleistung der Dilettanten
Doris Happl ist ein Glücksfall für die Greiner Dilettanten: Nach dem großartigen Vorjahres-Erfolg mit den Weberischen von Felix Mitterer ist es der Regisseurin einmal mehr gelungen, die Stärken aller Beteiligten herauszuarbeiten und sie zu darstellerischer Höchstleistung zu führen. Der erste Szenenapplaus gehörte Gabriele Huber-Lichtblau für ihre Interpretation des Schlagers „Egon“. Jung-Star Paul Heiml sowie „Urgestein“ H.P. Baumfried präsentierten sich in Höchstform und Melanie Schuhbauer spielt nicht - sie ist der Alpenkönig. Vor der Fototapete des Brandstetter-Kogels wurde gesanglich mit Musik von den Stones, Doors oder Ariano Celentano voll auf die Tube gedrückt.
Rendezvous mit Rappelkopf
Die Läuterung des Herrn von Rappelkopf ist laut Programmheft „ein Appell für mehr Respekt, Empathie und Humor“. Rappelkopf terrorisiert seine Mitmenschen mit Wahnvorstellungen; daraufhin arrangiert die Märchenfigur des Alpenkönigs für ihn ein Rendezvous mit sich selbst. Der Menschenfeind erkennt, wie schrecklich er für seine Mitmenschen ist. Diener Habakuk (Christian Hochgatterer) war zwei Jahre in Paris, aber so etwas hat er noch nicht erlebt: Diese vergnügliche Therapie sollte sich niemand entgehen lassen!
Weitere Spieltermine
„Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ ist noch von 16. bis 18. November, 24., 25. und 30. November sowie am 1., 2., 7. und 8. Dezember im Stadttheater Grein zu sehen. Karten gibt es in der Buchhandlung Grünsteidl (07268/373) sowie an der Abendkasse ab zwei Stunden vor Aufführungsbeginn. Informationen: www.dilettanten.at