Das Team „Haversham“ rettet den kulturellen Sommer im ganzen Land
PERG. Nachdem die Corona-Pandemie weite Teile der diesjährigen Sommerkulturlandschaft lahmgelegt hat, hat sich das Vorjahres-Ensemble des Perger Kulturhofs dazu entschlossen, allen Widrigkeiten zum Trotz, in diesem Sommer zu spielen.
„Wir spielen heuer stellvertretend für alle Kollegen im Land, die dazu leider nicht in der Lage sind“, so Martin Dreiling. Ein halbes Jahr vorher muss mit dem Bühnenbild begonnen werden. Doch ein paar Tage davor kam der Lockdown. „Also wurde beschlossen das Stück heuer ausfallen zu lassen, Als es dann Anfang Juni die ersten Lockerungen im Kulturbereich gab, gab es auch die ersten Gedanken rund um einen möglichen Kultursommer. Da wir den Ansprüchen der letzten Jahre gerecht werden wollten, wollten wir das Vorjahrsstück nicht nochmal spielen, sondern haben als Team „Haversham“ beschlossen ein Stück rund um die Kulturszene während Corona zu kreieren“, betont Dreiling. Somit waren Setting und Charaktere bereits vorhanden. Das Ziel ist klar: Der oberösterreichische Kultursommer soll gerettet werden!
Schauspieler schrieben abgesagte Stücke um
„Alle Stücke, die heuer abgesagt wurden, Theater, Operetten und Musicals, wollen wir nun dem Publikum in Haversham-Manier näherbringen. Dabei hat jeder Schauspieler ein abgesagtes Stück konzipiert. Während dem Proben auf der Bühne werden diese nun zusammengefügt und weiterentwickelt“, sagt Dreiling. Die Proben laufen also auf Hochtouren. „Ich wollte unbedingt den Kulturauftrag für die Region erfüllen und ich fühle mich auch verpflichtet den Schauspielern gegenüber. Die Schauspieler waren auch jene, die gekommen sind und gefragt haben, ob heuer nicht doch gespielt werden kann“, so Dreiling. Das Team wird übrigens regelmäßig auf Corona getestet. Die Kosten dafür übernehmen die Akteure selbst.
Produktion momentan nicht kostendeckend
Und auch die Sicherheitsvorkehrungen für das Publikum wurden bereits bestimmt: Es wird während der Vorstellung für die Gäste Maskenpflicht geben und anstatt der üblichen 420 Plätze lediglich 117. Momentan gibt es zehn Termine aber mit Option auf mehr. Denn erst ab 20 Vorstellungen ist die Produktion heuer kostendeckend. Daher sind auch Gagen momentan noch nicht garantiert. Und so ist der Kulturhof um jegliche Form der Unterstützung dankbar. Da die Veranstalter genau wissen müssen, wer, wann, wo gesessen ist, gibt es aus Sicherheitsgründen heuer keine Abendkasse.
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