Von Schellack bis Tonie-Box. Wie die Musik Anton Bruckners von Kirche und Konzertsaal in die Perger Wohnzimmer kam. Wie der Markt bzw. die Stadt Perg mit dem „Perger Präludium“ seinen Platz in der Musikgeschichte fand. Der Heimat- und Museumsverein Perg eröffnet am 17. Mai 2024 um 19 Uhr im Heimathaus-Stadtmuseum Perg seine Sonderausstellung mit dem Titel „Brucknerstadt Perg? Begrüßt werden die Gäste von einigen Musikern der Stadtmusikkapelle Perg mit brucknerischen Posaunenklängen.
Von Schellack bis Tonie-Box beschreibt, wie Bruckners Werke mit Hilfe von Tonträgern und Abspielgeräten den Weg aus Kirche und Konzertsaal in die Wohnzimmer der Perger fanden. Wer kennt im digitalen Zeitalter noch Schallplatten, Tonbänder, Musikkassetten oder CD´s?
Wie kam es dazu, dass der Markt Perg mit dem „Perger Präludium“ den Weg in die Musikgeschichte fand? Anton Bruckner schrieb das Stückchen für Orgel und Harmonium vor genau 140 Jahren. Erst rund 40 Jahre später wurde es wiederentdeckt und von Brucknerfreunden veröffentlicht. In Perg befindet sich seither eine Abschrift, die für den Perger Kirchenchor angefertigt wurde. Es wird zu besonderen Anlässen immer wieder gespielt.
Was ist aus der „Brucknerorgel“ in der Pfarrkirche Perg geworden? Anton Bruckner hat 1863 die Orgelprobe durchgeführt. Das Instrument wurde 120 Jahre gespielt und 1983 durch eine neue Orgel ersetzt. Die Orgelpfeifen der Brucknerorgel wurden gegen Spenden für die neue Orgel verkauft. Einige dieser Orgelpfeifen blieben erhalten und sind in der Ausstellung zu sehen.
Franz Moser, Obmann des Heimat- und Museumsvereins Perg: „Die Person und das Werk Anton Bruckners waren vielen Pergern über die Jahrzehnte ein Anliegen. In der Ausstellung werden die unterschiedlichen Kontakte Bruckners mit entsprechenden Dokumenten belegt. Immer wieder wurden Zeichen gesetzt, das Andenken an den Künstler in Perg hoch zu halten, sei es mit der Benennung einer Straße, dem Anbringen einer Gedenktafel oder mit der öffentlichen Aufführung einzelner Werke. Der Kammerchor „die lautmaler“ gewann 1996 sogar einen Chorwettbewerb in Verona mit der Darbietung von Bruckner-Motetten.“
Ein Freund des großen Musikers und Komponisten war der Perger Volksschuldirektor Franz Kirchberger, es war naheliegend, einige Utensilien aus dem Perger Schulalltag früherer Zeiten in die Ausstellung zu nehmen, zumal auch Anton Bruckner zunächst als Schulgehilfe im Mühlviertel tätig war. Einigen Raum nimmt in der Ausstellung auch die Brucknerstraße mit ihren Bewohnern und Betrieben ein. Es gibt nicht viele Anknüpfungspunkte zu Anton Bruckner, erwähnt sei, dass der Musikpädagoge und Komponist Guntram Peer seinen Wohnsitz seit einigen Jahren in der Perger Brucknerstraße hat.
Die Ausstellung ist bis Ende Oktober jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen können nach telefonischer Anmeldung die Ausstellung auch zu anderen Zeiten besuchen. Nähere Informationen finden sich in Internet unter www.pergmuseum.at.
Dort kann auch der von Franz Pfeiffer, Obmann-Stellvertreter des Heimat- und Museumsvereins Perg, gestaltete Brucknerstadt-Folder abgerufen werden. Darin sind alle Veranstaltungen verzeichnet, die im Jahr 2024 in Perg im Zusammenhang mit Anton Bruckner von den verschiedenen Perger Vereinen durchgeführt werden. Der Heimat- und Museumsverein Perg veranstaltet am 5. Juni 2024 eine Exkursion nach Wien, wo im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek das Original-Notenblatt des Perger Präludiums erstmals öffentlich ausgestellt wird. Am 14. Juni 2024 um 17 Uhr wird ein Brucknerstadt-Spaziergang durchgeführt und am 19. Juni 2024 liest im Rahmen einer Perg liest Veranstaltung im Kulturzeughaus der Perger „Brucknerstraßler“ Alfred Zellinger „Flaneurgeschichten ...“ aus seinen Europabüchern und erzählt von seinen Jugendjahren in Perg.
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