Unfallstatistikbericht: Alleinunfälle durch Ablenkung steigen
BEZIRK/OBERÖSTERREICH. Die Unfallstatistik zeigt, dass der Bezirk bei den Unfällen und Verletzten einen Aufwärtstrend verzeichnet. Allgemein geschehen aber weniger tödliche Unfälle im Straßenverkehr, trotz der langfristig steigenden Zulassungszahlen.
„Die langfristige Statistik veranschaulicht, dass Oberösterreichs Straßenverkehr kontinuierlich sicherer wird. Im Lauf der vergangenen zehn Jahre hat sich in unserem Bundesland die Anzahl der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Personen fast halbiert“, betont Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner. Neue Technologien bedeuten neue Chancen, doch mitunter auch neue Risikopotentiale. In den vergangenen Jahren hat sich als Unfallursache Nummer 1 die Ablenkung am Steuer etabliert. Etwa jeder dritte Unfall mit Personenschaden passiert im heimischen Straßenverkehr durch Konzentrationsmangel, Multitasking, Ablenkung oder Reizüberflutung.
Erkenntnisse für den Bezirk laut dem Unfallstatistikbericht 2017
Der Unfallstatistikbericht ist eine detaillierte Analyse des Unfallgeschehens mit dem wesentlichen Inhaltsschwerpunkt, Unfallhäufungsstellen in Oberösterreich zu identifizieren. Durch die exakte statistische Analyse können neben Unfallursachen, Unfalltypologie, Entwicklungen und Tendenzen im Unfallgeschehen auch Unfallhäufungsstellen in den einzelnen Bezirken aufgespürt werden. So weisen im Bezirk Perg die Unfalls- und Verletztenzahlen einen Aufwärtstrend auf. Bei den tödlichen Unfällen ist nach einem starken Rückgang die Anzahl wieder auf fünf Getötete gestiegen - denn im Jahr 2016 waren es zwei Getötete. Auffallend dabei ist, dass dabei vier einspurige Fahrzeuge beteiligt waren. Das Unfallgeschehen im Bezirk ist durch die B3 geprägt, hier ereignen sich bedingt durch die höhere Verkehrsdichte sowie das Geschwindigkeitsniveau die meisten Unfälle. Ebenso zeigt sich, dass der Alleinunfall im Freiland der häufigste Unfalltyp ist. Hier ist die nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache. Die hohe Anzahl der Kreuzungsunfälle besonders im Freiland weist auf das starke Verkehrsaufkommen in den Ballungsräumen hin.
Vorläufige Statistik des aktuellen Jahres 2018
Auf Basis des derzeitigen Standes zu den tödlichen Verkehrsunfällen 2018 in Oberösterreich sind im Jahr 2018 93 Verkehrstote zu beklagen. Dadurch ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr, mit gesamt 82 Verkehrstote im Jahr 2017, ein Zuwachs.
Bezirksvergleich der letzten beiden Jahre
Der Vergleich der 18 Verwaltungsbezirke zeigt, dass in den Bezirken Freistadt und Steyr Land mit zehn Toten die meisten Verkehrstoten 2018 zu beklagen sind, gefolgt von Gmunden mit neun Verkehrstoten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es in den Bezirken Freistadt (+7) und Steyr Land (+6) die größten Steigerungsraten bei den Toten, die Bezirke Kirchdorf und Perg jeweils (-3) konnten in diesem Jahr den größten Rückgang verzeichnen.
Unfalltypen /Straßenart
Der häufigste Unfalltyp in Oberösterreich ist der Alleinunfall mit 33 Prozent, gefolgt vom Kreuzungsunfall und dem Unfall im Gegenverkehr mit 23 Prozent. Nach aktueller Analyse zeigt sich, dass auf Autobahnen mit dem höchsten Anteil am Fernreiseverkehr trotz hoher Verkehrsdichte nur sechs Prozent aller tödlichen Unfälle passieren. Dies begründet sich in der baulichen Trennung des Richtungsverkehrs sowie den fehlenden Kreuzungssituationen. Der Rest der tödlichen Verkehrsunfälle verteilt sich auf 43 Prozent Landesstraßen B, 32 Prozent auf Landesstraßen L und 19 Prozent auf Gemeindestraßen.
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