Dimbacher Landwirte-Ehepaar will mit Bisonhof neu durchstarten
DIMBACH. Früher legten die Landwirte Martin und Sabine Gruber am „Pirnerhof“ im Ortsteil Gassen den Schwerpunkt auf Milchwirtschaft. Um sich als Kleinbetrieb von der Abhängigkeit des schwankenden Marktpreises zu befreien, entschlossen beide einen neuen Weg einzuschlagen.
Statt den Mutterkühen zählen daher seit einiger Zeit Bisons zu den „Mitbewohnern“ am Bauernhof. Mit dem Ziel später ein Mal Gasthäuser, die auf gehobene Küche setzen, aber auch Privatpersonen mit hochwertigem Bison-Fleisch zu versorgen, stiegen die beiden im Jahr 2015 in die Bisonzucht ein. Zuvor machten sich der Zimmermann sowie die Masseurin viele Gedanken, wie sie ihren Hofbetrieb zukunftssicher ausrichten können. „Wer die Lage der Milchbauern mitverfolgt hat, weiß dass es für viele aufgrund des niedrigen Preisniveaus oft schwierig ist zu überleben – auch für uns. Wir waren einfach ein zu kleiner Betrieb für diese Art der Landwirtschaft. Deshalb haben wir uns eine Nische gesucht, in der die Produkte noch einen Wert haben“, erklären die Eltern von drei Kindern.
Inspiration vor den Toren Wiens
Auf die Idee selbst eine Bisonzucht aufzubauen kamen die beiden nach einer Exkursion zu einem Biohof nahe Wiens. Von einem Züchter aus der Umgebung von München wurden wenig später zehn Jungtiere angekauft. „Die Züchterfamilie aus Deutschland hat vor 30 Jahren 25 Bisons aus Kanada importiert und verfügt schon über große Erfahrung in der Haltung. Wir konnten uns wertvolle Tipps holen, aber vielfach war es auch Learning by Doing, da die Bisonhaltung in Österreich nicht weit verbreitet ist“, erklären die Nebenerwerbslandwirte, die ihre mittlerweile 19 - der Herde aus München entstammenden - Tiere weitgehend im Freien halten. Obwohl natürlich auch ein Stall vorhanden ist, halten sich die Bisons lieber draußen auf. Sie sind Wildtiere und schrecken auch vor Wind, Nässe oder Schnee nicht zurück.
Vermarktung ab Herbst
Dem Ziel eines neuen Geschäftsfeldes sind die Grubers nun bereits sehr nahe. „Nach nun fast fünfjährigen Vorbereitungsarbeiten werden wir diesen Herbst unter dem Markennamen Mühlviertler Bison in die Vermarktung gehen. Die Schlachtung erfolgt extern in Lohnarbeit, das verpackte Fleisch wird dann vor Ort auf unserem Hof vertrieben“, freuen sich die Jung-Bisonbauern bereits auf erste Vorbestellungen.
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