„Die Krise macht Dringlichkeit für ein Frauenhaus deutlich sichtbar“
BEZIRK PERG. Im ganzen Land ist ein Anstieg von häuslicher Gewalt während der Corona-Krise zu verzeichnen. Auch im Bezirk Perg (Tips berichtete) kam es vermehrt zu polizeilichen Einsätzen.
Die Zahlen des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich zeigen einen traurigen Anstieg von Gewalt gegen Frauen und Kinder im Jahr 2020. Alleine im Bezirk Perg kam es zu 57 Polizeieinsätzen, 88 Personen hatten Kontakt mit dem Gewaltschutzzentrum. „Die Corona-Krise führt leider wie befürchtet zu einem dramatischen Anstieg von gewalttätigen Übergriffen gegen Frauen und Kinder“, sagt SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz. „Das macht die Dringlichkeit zum Ausbau von Gewaltschutzeinrichtungen deutlich sichtbar. Wir fordern deshalb weiter mit Nachdruck ein Frauenhaus für das Untere Mühlviertel. Gewaltschutz muss oberste Priorität haben!“ Die nächstgelegene Schutzeinrichtung aus dem Bezirk Perg ist das Linzer Frauenhaus. „Wir brauchen im Unteren Mühlviertel eine eigene, gut erreichbare Gewaltschutzeinrichtung. Ein Frauenhaus kann den Ausbruch aus einer Gewaltsituation leichter ermöglichen“, sagt die SPÖ-Abgeordnete und kündigt an, sich weiter für ein Frauenhaus stark zu machen.
Übergangswohnung in Perg
„Viele Frauen gerieten infolge der Coronapandemie in existenzbedrohliche Situationen – viele sind arbeitslos geworden. Finanzielle Probleme von Frauen führen zu ökonomischen Abhängigkeiten und verhindern, beziehungsweise erschweren es Frauen, eine Gewaltbeziehung zu beenden und einen gewalttätigen Partner zu verlassen. Aus diesen Gründen ist die Frauenübergangswohnung ein wichtiges regionales Angebot“, sagt Gabriele Schauer von der Frauenberatung Perg. Sie bietet Frauen und deren Kinder, die in einer stark belasteten, krank machenden und/oder von latenter Gewalt betroffenen häuslichen Beziehungssituation leben, eine zeitlich befristete Wohnmöglichkeit.
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