MAUTHAUSEN/ST. GEORGEN/LANGENSTEIN. „Wir schauen hin!“ Auf die Menschenrechte, die nicht selbstverständlich sind. Das Verbot der Folter ist der heurige Schwerpunkt des Menschenrechtesymposiums 2022 der Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen.
Erfahrungen aus der Geschichte und die Aufarbeitung der Vergangenheit prägen Menschen der Region um Mauthausen, Langenstein und St. Georgen. Die Bewohner der Gemeinden leben auf belasteter Erde. Die drei Gemeinden haben sich gemeinsam mit ihren Bürgern und Gedenkinitiativen zur Bewusstseinsregion zusammengeschlossen, um mit der Erfahrung in einem Prozess, den die Welt braucht, voranzuschreiten. Sie stellen sich einer Verantwortung, die NS-Geschichte nicht zu vergessen und heute dazu beizutragen, dass sich derartige Ereignisse nicht wiederholen.
Schirmherrschaft der Unesco
Mit dem jährlich stattfindenden Internationalen Menschenrechtesymposium rund um den 9. November, der Reichspogromnacht, wollen die Gemeinden der Ereignisse gedenken und mit aktuellen Themen der Menschenrechte dort hinschauen, wo Unrecht heute geschieht. „Wir wollen uns in der Wahrnehmung der Menschenrechte stärken“, sind sich die Bürgermeister Thomas Punkenhofer, Andreas Derntl und Christian Aufreiter einig. Dieses legt daher 2022 den Fokus auf das Verbot der Folter, erstmals unter der Schirmherrschaft der Unesco. „Unsere Entscheidung beruht auf der Verknüpfung wesentlicher Themen, die für die Zielsetzungen der Unesco von wesentlicher Relevanz sind: Menschenrechte und Menschenrechtsbildung bilden einen wichtigen Grundstein für die Stärkung inklusiver Gesellschaften, die – im Bewusstsein ihrer Geschichte – zur nachhaltigen Bildung von Frieden beitragen können“, begründet die Österreichische Unesco-Kommission. Von 4. bis 9. November finden bei dem Symposium zahlreiche Vorträge und Workshops statt, die sich mit dem Thema Menschenrechte beschäftigen.
Die Highlights
Die Workshops, die am Freitag, 4. November wie auch am Samstag, 5. November stattfinden, beschäftigen sich mit einer ganzen Bandbreite an Themen: von Gewaltprävention und Opferschutz über Zivilcourage bis hin zu Gewalt im Netz. Das heurige kulturelle Highlight des Symposiums ist: „Menschen – Menschen – Menschen“ mit Michael Köhlmeier und der Tonfabrik am Samstag, den 5. November 2022 um 20 Uhr im Donausaal Mauthausen.
Die Ausstellungen „Das Unfassbare fassen“ von Rudolf Burger und „Written in memory“ von Jeffrey A. Wolin können im Haus der Erinnerung von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung bis Ende Dezember 2022 besucht werden.
Das Kindertheater „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ wird am Samstag, 5. November 2022 um 15 Uhr im Donausaal Mauthausen aufgeführt. Willkommen sind sowohl Klein als auch Groß.
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