Landwirtin, Seminarbäuerin und Profi für die Mehrfachanträge
NAARN. Katrin Schober ist Bäuerin aus Leidenschaft. Ihre größte Freude ist es, anderen Landwirten und Konsumenten ihr Wissen über die Landwirtschaft weiterzugeben. Denn hinter dem vermeintlich einfachen Job steckt mehr als vielen bewusst ist.
Man kennt die Vorurteile ja zur Genüge: Bauer oder Bäuerin wird man einfach, da wächst man hinein. Katrin Schober stammt von keiner Landwirtschaft, hat die HBLA und eine Lehre zur Bürokauffrau absolviert. In der Landwirtschaft musste sie sich das nötige Wissen und die Fähigkeiten erst später durch Ausbildungen und Learning-by-Doing aneignen.
Nach den zwei Kindern hat die Laaberin in Katsdorf die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin nachgeholt. „Ich kann das jedem nur empfehlen. Man lebt zwar daheim mit, aber da sieht man auch viele andere Betriebe und entdeckt, was man alles noch besser machen kann“, so die 38-Jährige.
Wissen über wertvolle Lebensmittel weitergeben
Auch die Ausbildung zur Seminarbäuerin hat Schober noch nachgeschossen. „Mir war wichtig, wie man Kindern und auch Erwachsenen beibringt, was ein wertvolles Lebensmittel ist und worauf man achten muss beim Einkaufen.“ In Kochkursen und bei Informationsveranstaltungen oder Vorträgen gibt Schober dieses wertvolle Wissen nun weiter.
Seit 2019 führt sie mit ihrem Mann Franz den Betrieb am „Labauern“-Hof. In den Jahren 2020 und 21 wurde der Stall saniert und schon für die Zukunft ausgerichtet. „Man muss schon auch ein bisschen für diesen Beruf geboren sein. Die Arbeit mit der Natur und den Tieren muss man mögen und das 365 Tage im Jahr. Aber wer hat schon das Glück, dass er zuhause alles produzieren kann“, lacht Katrin Schober. „Manchmal überlegt man sich auch, ob sich die Investitionen auszahlen, aber wir haben es noch nie bereut. Man wird uns Landwirte immer brauchen, in jedem anderen Beruf gibt es auch ein Auf und Ab“, spielt Schober auf die oft beunruhigenden Preisschwankungen am Markt an.
Sowohl Katrin als auch ihr Mann sind am eigenen Schweinebetrieb (Ferkelzucht und Mast) nur teilzeitbeschäftigt, ihr Mann ist noch beim Maschinenring angestellt und in der Kommunalpolitik als Vizebürgermeister im Einsatz. Sie selbst arbeitet als Seminarbäuerin und Beraterbäuerin bei der Landwirtschaftskammer, unterstützt also andere Bauern bei der richtigen Erstellung und Abgabe des Mehrfachantrages und hilft ihnen durch den bürokratischen Dschungel, der für viele immer unübersichtlicher wird.
„Es wird für die Landwirte wirklich immer komplizierter. Es kommt auf den Betrieb an, was alles möglich ist und es gibt nicht den einen Weg für alle“, weiß die Expertin. „Ab 2023 gilt ein neues Förderprogramm, nicht alles wird dadurch einfacher.“
Die meisten Landwirte würden sich im Vorfeld schon sehr gut informieren. Wenn es dazu noch Fragen gibt, kann Katrin Schober weiterhelfen. „Man muss sich da schon ständig damit befassen, ohne dem geht es nicht. Und ich muss halt auch viel wissen, was uns selbst nicht betrifft, aber viele andere.“ Genau diese Herausforderung ist es, was der zweifachen Mutter aber auch richtig viel Spaß macht.
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