Schwertberger Fotograf hält den Menschen einen Spiegel vors Gesicht

Matthias Schinnerl mag es, die Menschen zu überraschen und sie zum Nachdenken anzuregen. An die Redaktion der Tips schickte er eine Einladung, auf deren Vorderseite Spiegelfolie aufgeklebt war. Öffnete man das Kuvert, sah man somit nur das eigene Konterfei. Genau darum geht es dem 36-jährigen Fotografen, der im Hauptberuf Projektmanager im Bereich Maschinenbau bei Engel in Schwertberg ist. „Ich möchte mit meinen Aufnahmen ein Spiegelbild der Gesellschaft abbilden“, sagt er. Seine demnächst ausgestellten Werke gliedert er thematisch in drei Kategorien: „SMARTPHONE Mensch“, „BLACK Friday“ und „Grenzerfahrung“.

Menschen haben ständig ihr Handy in der Hand

Besonders das Thema Smartphone beschäftigt ihn seit längerem. „Durch die Erfindung des iPhones im Jahr 2007 hat Steve Jobs die Mobiltelefonie revolutioniert. Das Smartphone wurde zum Computer für unterwegs und die mobile Internetnutzung explodierte. Egal, wo man unterwegs ist, fast immer sieht man Menschen, die sich mit ihrem Smartphone befassen“, sagt der 36-Jährige.

Ob dies nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, so Schinnerl. Aus künstlerischer Sicht ist es ihm wichtig, die Dinge, die er thematisiert, nicht zu bewerten, sondern die Menschen zum Nachdenken zu animieren. „Jeder Betrachter hat dazu eine eigene Sichtweise im Kopf. Ich möchte mit meinen Fotografien nur dazu anregen, manches zu hinterfragen.“ Ebenso gut gelingt ihm dies bei der Thematik „BLACK Friday“ – einem weiteren Schwerpunkt seiner Ausstellung. Im Zuge dieser Aufgabenstellung wollte Schinnerl auf die Auswüchse des Konsums und der Rabatt-Schlachten am letzten Freitag im November jeden Jahres aufmerksam machen. Der Schwertberger hat dabei Menschen nach dem Einkaufen mit ihren vollen Wägen porträtiert. Die Leidenschaft fürs Fotografieren begleitet Schinnerl schon seit rund 15 Jahren. Auch an mehreren Ausstellungen hat sich der Projektmanager, der Absolvent der Prager Fotoschule ist, bereits beteiligt. „Spiegelbild einer Gesellschaft“ im Kultur-Zeughaus Perg ist seine erste Solo-Schau. Diese läuft von 16. 2. bis 26. 4. Geöffnet ist jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr.