
SCHWERTBERG. Wer biologisch einkauft und nachhaltig lebt, will auch beim Ausgehen nicht auf biologische Qualität verzichten. Zur besseren Orientierung zeichnet Bio Austria nun auch Gastrobetriebe aus. Der Bio-Hof Mascherbauer wurde nun als Partner prämiert, weil er seine Gäste mit 100 Prozent biologischer und regionaler Küche begeistert.
Konsumenten wollen nicht nur in der eigenen Küche wissen, woher die Produkte für den Kochtopf stammen und wie diese produziert wurden, auch beim Außer-Haus-Konsum gewinnen Nachhaltigkeit und vor allem Transparenz zunehmend an Bedeutung. Das neue Auslobungsmodell von Bio Austria bietet Gästen seit 2022 eine noch bessere Orientierung für den Bio-Wareneinsatz in der Gastronomie und zeichnet Partner aus, die hier vorbildlich vorangehen. Vergangene Woche wurde der Bio-Hof Mascherbauer als Gold-Partner von Bio Austria prämiert. „Bereits seit drei Jahren kommen bei uns nur 100 Prozent biologische und regionale Produkte auf den Tisch. Wir haben uns für diese Philosophie entschieden. Was es nicht biologisch gibt, das wird auch nicht verkocht“ erklärt Hermann Holzweber überzeugt. „Das war am Anfang nicht ganz einfach, das auch den Leuten zu erklären, weil eben etwas nicht verfügbar ist. Erdbeeren kommen jetzt, die gibt’s aber nicht im Winter.“
Bio wird trotz Teuerung wieder gefragter
„Speziell die Zeit der COVID-Einschränkungen hat gezeigt, wie stark das Bedürfnis nach Bio aus der Region ist. Auch wenn klar ist, dass die Teuerung in den letzten Monaten Verschiebungen im Konsumverhalten insgesamt mit sich gebracht hat – der Griff zu Bio ist laut RollAMA-Daten kaum betroffen“, so Barbara Riegler, Bundesobfrau Bio Austria. Das Vor-Corona-Niveau konnte beim Außer-Haus Verzehr bisher zwar noch nicht ganz erreicht werden – die Zahlen steigen aber wieder und der Ruf nach mehr biologischen Angeboten wird auch in der Gastronomie zunehmend lauter. „Derzeit werden nur 7 Prozent des Bio-Absatzes in der Gastronomie erwirtschaftet, diese Sparte hat aber Potential für mehr. Der Corona-Effekt hat es gezeigt – wenn es ein Bio-Angebot in der Gastronomie gibt, greifen Gäste auch gerne zu“, ist Johannes Liebl, Obmann Bio Austria OÖ vom Potential für den Absatz von Bio-Lebensmittel in der Gastronomie überzeugt.
Alte Gerichte erleben ein Revival
Anfangs haben es sich die Holzwebers und ihre Köchin Marianne Schartmüller schwieriger vorgestellt beim Einkauf. „Aber eigentlich bekommt man fast alles. Vor allem wollen wir aber auch alte Gerichte wieder aufleben lassen, die sonst in Vergessenheit geraten. Die Zutaten haben wir in der Region, einen großen Teil sogar am eigenen Hof“, so Holzweber. Seit einigen Wochen steht zum Beispiel auch eine warme gebackene Geflügelsulz auf dem Speiseplan. Das gefüllte Weidehendl aus der Kiste gehört auch zu den absoluten Spezialitäten des Hauses. Am ersten Wochenende im Monat steht der Kistenbratl-Samstag auf dem Kalender, so auch wieder in wenigen Tagen. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, immerhin haben die nur acht Betriebe in ganz Oberösterreich erhalten, das zeigt, dass wir am richtigen Weg sind“, so Holzweber.