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Spendenaufruf: „Dann hätte mein Mann wieder ein Stück seiner Freiheit zurück“

Glinsner Melanie, 02.08.2023 12:12

SCHWERTBERG. Das Ehepaar Anita und Helmut Wurzinger hat vergangenes Jahr gleich zwei Schicksalsschläge ertragen müssen. Im März wurde Helmut an den Rollstuhl gefesselt und im August desselben Jahres brannte ihre Wohnung aus.

Anita und Helmut wurden vom Schicksal schwer getroffen. (Foto: Glinsner)
Anita und Helmut wurden vom Schicksal schwer getroffen. (Foto: Glinsner)

Am gemütlichen Esstisch sitzend, erzählen Anita und Helmut ihre Geschichte. Die Einrichtung der Wohnung um sie herum ist ein Abbild davon. Viele Stücke wurden ihnen von Nachbarn, Freunden und auch Fremden geschenkt, nachdem im August 2022 ihre Wohnung gebrannt hatte.

„Wir sind unseren Nachbarn, unserem Vermieter, den Feuerwehren und allen Helfern unendlich dankbar“, sagt Anita.

Nach dem Brand ihrer Wohnung habe sie, auch von Wildfremden, so viel Hilfe bekommen, wie sie sich nie erträumen hätte lassen. Vom 7. auf den 8. August 2022 hatte die Wohnung nachts zu brennen begonnen.

Die Ursache war das Seniorenmobil von Helmut, das einen Kurzschluss hatte und in Flammen aufging.

Schicksalsjahr für die Familie

Doch diese Odyssee war nicht der einzige Schicksalsschlag für die Familie.

Ebenfalls im vergangenen Jahr, im März, kurz nachdem Helmut in Pension gegangen war, begann sich sein Gesundheitszustand zu verschlechtern. „Ich konnte kaum mehr gehen. Meine Knie schmerzten dermaßen“, erzählt der 63-Jährige. Im Krankenhaus stellte man fest, dass es sich um Bandscheibenprobleme handelte.

Helmut wurde operiert. „Und nach dieser OP hab ich meine Beine nicht mehr gespürt.“

Erst später erfuhren er und seine Frau, dass es kein Operationsfehler war, sondern dass das Rückenmark von Helmut über die Jahre so spröde geworden war, dass es am Ende nur noch an einem Faden hing.

Seither ist der Pensionär an einen Rollstuhl gefesselt und seit auch das Seniorenmobil beim Brand verloren gegangen ist, auch mehr oder minder an die Wohnung. „Er geht kaum noch hinaus“, sagt seine Frau Anita.

Sie könne ihn mit dem Rollstuhl sehr schwer wieder zurück in die Wohnung bringen. Einen elektrischen Rollstuhl bewillige die Krankenkasse nicht: „Ich habe zwei gesunde Hände, um anzuschieben“, sagt Helmut verdrossen.

Sein Blick schweift aus dem Fenster und man sieht ihm an, wie sehr er sich danach sehnt, die Wohnung wieder einmal verlassen zu können, unabhängiger zu sein.

Liebe – seit 42 Jahren

Anita hat ihre Arbeit als Reinigungskraft aufgegeben, um für ihren Mann da zu sein.

Seit 42 Jahren sind die beiden ein Paar und für Anita kam es nie in Frage, Helmut zu verlassen: „Da ist die Liebe zu groß! Er braucht mich und ich bin da“, sagt die 60-Jährige.

Seit der Hiobsbotschaft, Helmut könne nicht mehr gehen, hat sie alles für ihn organisiert. „Die Wohnung war zum Glück kein Problem“, erzählt sie. Sie hätten nur eine Wand entfernen müssen, was dank ihrer Vermieter, die ihnen auch schon beim Wohnungsbrand helfend zur Seite standen, kein Problem gewesen war.

Alle Vorbereitungen hat Anita während der 15 Wochen, die ihr Mann im Anschluss an die Operation auf Reha war, getroffen. Unterstützung kam auch von ihren vier Kindern.

„Sie haben alles für uns getan“, sagt Anita dankbar. Man merkt ihr den Kampfgeist an, den sie in sich trägt. „Ich geb nicht auf!“, sagt sie voller Überzeugung.

Das Seniorenmobil – ein Stück Freiheit

Nun möchte sie ihrem Mann ein Stück seiner Freiheit zurück geben. Anita macht ihren Führerschein und wünscht sich, dass er auch wieder selbstständig unterwegs sein kann.

Dazu braucht er ein Seniorenmobil um zirka 5.000 Euro, das sich die Familie alleine aber unmöglich leisten könnte.

Für die Finanzierung hofft das Ehepaar auf Unterstützung von Menschen aus dem Bezirk. „Wir sind dankbar für jede Hilfe.“

Bankverbindung Spendenkonto Wurzinger:
Raika Schwertberg
AT 213446000005902077
Verwendungszweck: Freiheit

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