9.000 bei Befreiungsfeier in KZ-Gedenkstätte Mauthausen: „Niemals wieder, niemals vergessen“
MAUTHAUSEN. In einer bewegenden Zeremonie gedachten am vergangenen Sonntag über 9.000 Gäste des Mauthausen Komitee Österreich, darunter mehr als 3.000 Jugendliche, der Befreiung des KZ Mauthausen vor 79 Jahren.
Unter dem thematischen Schwerpunkt „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“ versammelten sich Zeitzeugen, hochrangige Regierungsvertreter und Gäste, um der Opfer zu gedenken und die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft hervorzuheben.
„Mit der Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen erinnern wir uns an das Ende der Demütigung, Folter und Ermordung Unschuldiger, des Naziterrors, des Holocausts. Wir ehren das Andenken der Opfer. Zudem begreifen wir ‚Niemals wieder‘ als klaren Auftrag, jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und Totalitarismus entschlossen entgegenzutreten. Der Respekt für Andersdenkende und die Wahrung der Grund- und Freiheitsrechte bilden das Fundament, auf dem unser Kontinent seit 1945 vereint wurde“, so Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Verantwortung übernehmen
„Das Streben nach Gerechtigkeit ist das Fundament einer demokratischen Gesellschaft. Im Nationalsozialismus wurde das Rechtssystem systematisch missbraucht mit dem Ziel, die Macht des Staates zu stärken und die individuellen Freiheiten und Rechte der Bürger zu unterdrücken. Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir als Gesellschaft aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorgehen und Recht einem höheren moralischen Standard entspricht“, so Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ).
Im Rahmen der gemeinsamen Befreiungsfeier erfolgte die Kranzniederlegung durch zahlreiche Delegationen. Redebeiträge von MKÖ-Vorsitzenden Willi Mernyi und Comité International de Mauthausen-Präsidenten Guy Dockendorf waren ebenfalls Teil des Gedenkens. Musikalisch begleitete das Ensemble „Widerstand“ den gesamten Gedenkzug. Mehrsprachig moderiert wurde die Gedenkfeier wieder durch Konstanze Breitebner und Mercedes Echerer. Der Weg des Gedenkzugs endete schließlich mit dem Auszug aus dem ehemaligen Schutzhaftlager, mit dem die Befreiung der KZ-Inhaftierten im Jahr 1945 symbolisiert wurde. Anschließend gab es die Möglichkeit für ein individuelles, stilles Gedenken.
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