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Elektroautos als „Stromtankstelle“ für das eigene Haus nutzen

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 02.09.2025 09:40

PERG. Elektroautos sind mehr als nur Fortbewegungsmittel: Ihre leistungsstarken Akkus können auch als flexible Stromspeicher genutzt werden. Im Bezirk Perg laufen dazu bereits richtungsweisende Forschungen und Entwicklungen, die das Potenzial dieser Technologie aufzeigen.

KEM-Manager Kurt Leonhartsberger vor der Ladestation (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)
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Kurt Leonhartsberger, Geschäftsführer der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) im Bezirk Perg, ist vielen durch seine mitreißenden Vorträge zu Energiegemeinschaften und PV-Bürgerbeteiligungsprojekten bekannt. Neben zahlreichen anderen Themen zur Energiewende widmet er sich aktuell mit weiteren Experten einem zukunftsweisenden Forschungsprojekt: der Nutzung von E-Autos als mobile Stromspeicher.

Vereinfacht erklärt, geht es darum, dass die riesigen Akkus von Elektroautos als „mobile Stromkästen“ fungieren können. Dies bietet insbesondere für Haushalte und Firmen mit eigenen Photovoltaik-Anlagen enormes Potenzial für mehr Energieunabhängigkeit und Selbstversorgung. Überschüssiger Solarstrom, der tagsüber produziert wird, kann direkt im Akku des E-Autos gespeichert werden. Wenn die Sonne nicht scheint oder der Hausspeicher leer ist, kann der gespeicherte Strom aus dem Auto wieder zurück ins Hausnetz geleitet werden.

Die technische Voraussetzung dafür ist eine spezielle Ladestation für bidirektionales Laden. Von diesen gibt es aktuell nur wenige. Im Bezirk Perg laufen aber bereits seit einiger Zeit vielversprechende Testungen solcher Ladestationen. Eine von ihnen steht im Technologiezentrum (TZ) Perg.

„Entwicklungen rasant“

Leonhartsberger ist überzeugt, dass in den Akkus der E-Autos enormes Potenzial schlummert: „Die Entwicklungen in diesem Bereich nehmen auf der ganzen Welt rasant zu.“ Der Waldhausner betont, dass ein Umdenken in Bezug auf Energie und Mobilität nötig sei. „Das gewohnte Denken, ein Auto zu betanken, um damit zu fahren, stammt aus der Ära der Verbrennungsmotoren. Jetzt haben wir die Möglichkeit, Energie in einem E-Auto zu speichern und flexibel zu verwenden. Das kann ein Gamechanger in der Energiewende sein.“

Auch wenn die Ladestationen aktuell noch kostspielig sind, ist Leonhartsberger optimistisch: „Auch hier tut sich enorm viel. Die Preise werden bald sinken.“

Informationsveranstaltung und Fahrzeugtest

Um das Thema bidirektionales Laden in der Bevölkerung bekannter zu machen, findet am 24. September um 19 Uhr im TZ Perg eine Informationsveranstaltung statt. Dabei werden die technischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erläutert und erste praktische Erfahrungen geteilt.

Zusätzlich können Interessierte bereits ab 17.30 Uhr mit ihrem eigenen Elektroauto zur Ladestation im TZ kommen, um zu testen, ob ihr Fahrzeug für das bidirektionale Laden geeignet ist. Es wird um Anmeldung unter info@kem-perg.at ersucht.