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Brigitte Hofer über ihre Tätigkeit als Clini-Clown – eine Berufung mit Herz

Jennifer Wiesmüller, 22.10.2025 07:15

WALDHAUSEN/STRUDENGAU. Seit mittlerweile 15 Jahren ist Brigitte Hofer – besser bekannt unter ihrem Clownnamen Dr. Kamilla Kapperl – in Oberösterreichs Krankenhäusern unterwegs, um Patienten ein Lächeln zu schenken und etwas Leichtigkeit in oft belastende Situationen zu bringen.

  1 / 2   Brigitte Hofer aus Waldhausen ist als Clini-Clown in Krankenhäusern in Oberösterreich unterwegs. (Foto: VOLKER WEIHBOLD)

„Ich habe damals irgendwo gelesen: 'Willst du Clini-Clown werden?' - und dachte: Das geht doch nicht, ich bin ja keine Ärztin“, erinnert sich Brigitte Hofer an ihre ersten Berührungspunkte mit den Clini-Clowns Oberösterreich. Erst als sie erfuhr, dass keine medizinische Ausbildung nötig ist und es vielmehr darum geht, mit Empathie, Fantasie und Humor für eine bessere Stimmung im Krankenhaus zu sorgen, war für sie klar: „Das will ich machen.“

Die Waldhausenerin absolvierte die Ausbildung zum Clini-Clown – ein Prozess, der mehr beinhaltet als das bloße Aufsetzen der roten Nase: „Man wächst in die Rolle hinein. Es braucht Zeit, Gespür und die Fähigkeit, sich auf die unterschiedlichsten Situationen einzulassen“, sagt Hofer. Heute ist sie als einer von rund 30 Clini-Clowns in Oberösterreich etwa 60 Mal pro Jahr im Einsatz.

Improvisation statt Skript

Die Arbeit der Clini-Clowns folgt keinem festen Drehbuch: „Wir lernen keine Stücke auswendig, wir improvisieren und machen alles situationsbezogen, so wie es für die Patienten je nach ihrem Wohlbefinden gerade passt“, erklärt Hofer. „Man weiß nie, was uns hinter der Zimmertür erwartet.“

„Man bekommt sehr viel zurück“

Auch wenn bei den Clini-Clowns Lachen, Spiel und Spaß im Vordergrund steht, sei die Tätigkeit oft auch psychisch fordernd: „Wenn man Patienten über einen längeren Zeitraum regelmäßig begleitet hat und sie dann sterben, berührt uns das schon immer sehr“, so Hofer. „Man bekommt als Clini-Clown aber sehr viel zurück. Ich habe nie das Gefühl, dass man ausgesaugt wird, die Patienten, aber auch das Pflegepersonal im Krankenhaus bringen eine große Wertschätzung entgegen – und das bestärkt.“

„Die Einsätze sind oft eine Riesengaudi – es ist nicht alles nur gespielt. Vielleicht oberflächlich, aber wenn wir in unserer Figur sind, kommen die Emotionen schon vom Herzen“, betont die Waldhausenerin. „Ein Lehrer hat mal gesagt, wenn du Spaß hast, dann machst du es gut. Wenn du dich in deiner Rolle plagst, dann merkt das auch das Gegenüber – und das stimmt auf alle Fälle.“

Eine Frau, viele Rollen

Wenn Brigitte Hofer nicht gerade als Dr. Kamilla Kapperl in den Krankenhäusern in Oberösterreich unterwegs ist, dann ist die 57-Jährige in vielen anderen Rollen aktiv: Als Leiterin der Theatergruppe Mimus-Bühne Waldhausen, als Yogalehrerin, als Musikerin am Akkordeon, als Gartenliebhaberin – und vor allem als stolze Oma.


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